Dieser Blog wird gepflegt von
Frank Wiesenberg

Archivseite November 2010
Copyright © 2010

Willkommen beim
Römer-Blog des
RÖMISCHEN VICUS

Der Römer-Blog ist ein Teil des Projekts

www.roemischer-vicus.de

Neben dem kleinen "Blick hinter die Kulissen" sammeln sich hier einige interessante und auch ein paar kuriose oder lustige Notizen zu den Themen Römer, römisches Reenactment, Living History, Archäotechnik und experimentelle Archäologie an.

Die aktive "Römer-Saison 2010" ist nun leider vorbei. Nun wird es hier weniger Veranstaltungshinweise und Rückblicke zu lesen geben, aber dafür wird es sicherlich den einen oder anderen Einblick in laufende Projekte geben ... schaut doch mal wieder rein!
Oder abonniert gleich den RSS-Newsfeed um keine Neuigkeit zu verpassen!


BLOG-ARCHIV
START - Oktober 2010 - September 2010 - August 2010 - Juli 2010 - Juni 2010 - Mai 2010 - April 2010 - März 2010

Am 28.11.2010 von QVINTVS:
Exkursion: 4. und 5. Dezember 2010 - Neuss und Bonn - VERSCHOBEN!

Für das kommende Wochenende sind zwei kleine "Vicus-Exkursionen" nach Neuss und Bonn geplant.

Auf dem Programm stehen für den Samstag neben dem Besuch der römischen Dauerausstellung im Keller des Clemens-Sels-Museums in Neuss (Zitat: Die Römer sind im Keller" ) auch die dortige, sehr empfehlenswerte Sonderausstellung "Grenzenlose Gaumenfreuden - Römische Küche in einer germanischen Provinz" (Info auch hier im Römer-Blog). Ob uns danach noch genug Zeit zum Besuch des Kybele-Heiligtums in Neuss bleibt werden wir dann sehen.

Am Sonntag werden wir die bis zum Januar verlängerte Ausstellungsdauer der Sonderausstellung "Afghanistan. Gerettete Schätze Die Sammlung des Nationalmuseums in Kabul" im der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Info auch hier im Römer-Blog) wahrnehmen und uns die dortigen Begram-Funde genauer anschauen.

UPDATE: Krankheitsbedingt müssen wir diese Exkursion leider verschieben!

Download: Flyer
[EDIT: Download nicht mehr möglich]


Am 27.11.2010 von CULINAROMANA:
Reisetagebuch aus der Provence - Teil 4: Arles

Arles wurde in der Antike als das "Rom Galliens" bezeichnet.

Die Stadt war ursprünglich ein keltisches Oppidum, wo sich aber sehr bald auch Griechen aus Marseilles niederließen. Ab 123 v. Chr war die Stadt römisch.104 v. Chr. ließ Gaius Marius seine Legionäre einen Kanal, die Fossa Mariana ausheben. Er verband Arles mit Fos sur Mer. 46 v. Chr. siedelte Caesar Veteranen seiner 6. Legion dort an, die Stadt hieß nun Colonia Iulia Paterna Arelate Sextanorum.

Arelate, am Rhonedelta gelegen, war der Ausgangspunkt des wichtigsten Verkehrweges im Westteil des römischen Reiches. Vom Mittelmeer war über die Rhone und ihre Nebenflüsse nach relativ kurzen Überlandstrecken Flüsse wie der Rhein oder die Seine erreichbar

In der Spätantike war Arles kaiserliche Residenz und Verwaltungszentrum für Gallien, Britannien und Hispanien. Natürlich besaß die Kolonie auch ein Amphitheater. Überlebt hat dieses römische Bauwerk nur, weil es im Frühmittelalter zu einer Festung ausgebaut wurde. Deshalb auch der für Amphitheater etwas ungewöhnliche Turm...

Fortsetzung folgt...

Foto: CULINAROMANA


Am 27.11.2010 von FLAVIUS:
Aller Anfang ist schwer! - Ein Rückblick der Römischen Schmiede:

Die Winterzeit ist auch die Zeit der Rückbesinnung. Oder: Wie alles 1990 begann...

Inspiriert durch die vielen Besuche in Museen und durch die obligatorischen Sandalenfilme fasste ich sehr früh den Entschluss, eine römische Rüstung zu besitzen! Als ich nun auch noch die Römercohorte Opladen kennen lernte, gab es kein Halten mehr. So entstand meine erste Ausrüstung, die aus heutiger Sicht mehr als fragwürdig war! Da ich mich anfangs auf gute Ratschläge verschiedener Hobbyisten verließ, entstanden grobe Fehler, daher musste die erste Ausrüstung komplett verworfen werden! In den folgenden Jahren befasste ich mich immer mehr mit der römischen Kavallerie. Inspiriert durch Dr. Markus Junkelmann fiel der Entschluss, einen Kavalleristen „herzustellen". Da ich nun von guten Ratschlägen kuriert war, hielt ich mich strikt an die Fundlage und baute die meisten Teile der Ausrüstung selbst.

... mehr dazu auf www.roemische-schmiede.de unter Galerie >> 1990-1994 - Aller Anfang ist schwer!

Foto: www.roemische-schmiede.de


Am 27.11.2010 von LUCIUS:
Linktip: www.ostia-antica.org "Ostia - Harbour City of Ancient Rome"

Bevor wir Pompeji durchwandern (s.u.) möchten wir unsen Besuch von Ostia Antica auf der Seite www.ostia-antica.org noch beenden.

Vale
Lucius
www.antike-heilkunde.de


Am 17.11.2010 von QVINTVS:
Linktip: www.pompeiiinpictures.com "A complete photographic plan of everything at ancient Pompeii as it is today"

Das heutige Herbstwetter verleitet zur Flucht in südliche Landen, warum nicht gleich Pompeji einen Besuch abstatten? Wenn gerade kein Last-Minute-Angebot verfügbar oder keine Zeit für die Reise ist, kann der Pompeji-Besuch auch einmal virtuell stattfinden: Auf der interaktiven Webseite www.pompeiiinpictures.com kann ganz Pompeji virtuell durchwandert werden!

Alternative Seiten (Mirrors), falls www.pompeiiinpictures.com mal zu gut besucht und die Schlange an der Kasse zu lang sein sollte: www.pompeiiinpictures.eu, www.pompeiiinpictures.info und www.pompeiiinpictures.net.


Am 15.11.2010 von QVINTVS:
Ergänzt: Artikel / PDF "Anmerkungen zu den sogenannten römischen Nuckelflaschen" (Tüllenflaschen / Tüllenkannen)

Der auf der Webseite www.glasrepliken.de publizierte Artikel über die mögliche Verwendung dieser Tüllenkannen ist um einen weiteren Aspekt ergänzt worden.

Der komplette Artikel ist als PDF-Dokument Thesenpapier 2010-01 des Römischen Vicus "Anmerkungen zu den sogenannten römischen Nuckelflaschen" (Tüllenflaschen / Tüllenkannen) kostenfrei im Download-Bereich des Römischen Vicus herunterladbar - und es ist übrigens nicht das einzige Dokument, welches dort herunterladbar ist ...


Am 13.11.2010 von QVINTVS:
Ausstellung: 10. September 2010 bis 9. Januar 2011 - "Grenzenlose Gaumenfreuden - Römische Küche in einer germanischen Provinz" - Sonderausstellung im Clemens-Sels-Museum Neuss

"Grenzenlose Gaumenfreuden
Römische Küche in einer germanischen Provinz

Ob Rübe, Zwiebel oder Sellerie, Apfel, Birne oder Kirsche und Huhn: Die Römer trugen heute vertrautes Gemüse, Obst und Geflügel erstmals in die Provinzen ihres Reiches. In den germanischen Provinzen sicherten römische Landgüter die Versorgung der Militärlager, Städte und Dörfer. Selbstverständlich verzichtete der fern der Heimat lebende Römer auch hierzulande nicht auf die gewohnten Genüsse – und so erreichten Olivenöl, Fischsauce und Wein, Feigen, Datteln und Pfefferkörner als luxuriöse Importware den Nordwesten des Imperiums.
Am Beispiel der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) und deren Umland wird die kulinarische Romanisierung einer Region nachgezeichnet – vom Anbau bis zum Gelage: Einheimische und mediterrane Speisegewohnheiten verbanden sich zu einer im doppelten Sinne „grenzenlosen" Gaumenfreude.

In der Ausstellung wird aber nicht nur das zivile, sondern auch das militärische Leben beleuchtet. Wie sah die Ernährung der Soldaten aus, denen hohe körperliche Leistungen abverlangt wurden?

Die in Kooperation mit dem Labor für Archäobotanik der Universität zu Köln erarbeitete Ausstellung zeigt, dass sich schon vor 2000 Jahren am Niederrhein eine verfeinerte Esskultur etablierte. Dabei geben nicht nur kürzlich ausgegrabene Funde aus dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege und Antiken aus dem LVR-Landesmuseum Bonn und dem Römisch-Germanischen Museum Köln, sondern auch neue archäobotanische Forschungsergebnisse spannende Einblicke in die Esskultur vor 2000 Jahren.

Damit die Sinne nicht zu kurz kommen, gibt es für jung und alt Vieles zum Anfassen, Ausprobieren, Sehen und Hören.

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation im Verlag Philipp von Zabern. Preis: 29,90 Euro."

Quelle: http://www.clemens-sels-museum-neuss.de

Download: Flyer
[EDIT: Download nicht mehr möglich]


Am 12.11.2010 von CULINAROMANA:
Reisetagebuch aus der Provence - Teil 3: Das Camargue-Pferd

Das Cheval Camarguais ist eines der Wahrzeichen der Camargue. Über die Herkunft dieser wildlebenden Pferdepopulation gibt es verschiedene Theorien. Schriftliche Überlieferungen aus griechischer und römischer Zeit berichten schon von diesen wildlebenden Pferden. Wahrscheinlich stammen diese Tiere von den eiszeitlichen Solutré-Pferden aus dem heutigen Burgund ab. Mit dem Ende der Eiszeit sollen die Pferde dem Lauf der Rhone nach Süden gefolgt sein - bis in die heutige Camargue. Allerdings sind wohl ab dem 8. Jahrhundert Araber und nordafrikanische Barb-Pferde in diese Wildpferdpopulation eingekreuzt worden. Die Camargue-Pferde sind perfekt an das Leben im Sumpf angepasst. Und eine gewisse Furchtlosigkeit macht sie zu idealen Reittieren der "Cowboys" der Provence, den Gardiens - deren Aufgabe es ist, die schwarzen Stiere der Camargue zu hüten.
Römergruppen wie Dr. Marcus Junkelmann und die Timetrotter reiten Camargue-Pferde.

Fortsetzung folgt...


Junge Camargue-Pferde auf einer Domaine in der Crau

Foto: CULINAROMANA


Am 12.11.2010 von QVINTVS:
Ausstellung: Landesausstellung "Fundgeschichten. Archäologie in Nordrhein-Westfalen" im Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln - verlängert bis zum 2. Januar 2011


Foto: LVR/ M.Thuns

Wie ich heute im Kölner Römisch-Germanischen Museum erfreut feststellen durfte, endet die aktuelle Zusammenfassung der letzten fünf Jahre Archäologie in Nordrhein-Westfalen nicht wie geplant (und momentan noch auf der Ausstellung-Webseite www.fundgeschichten.de beschrieben) am kommenden Sonntag, sondern ist bis zum 2.01.2011 verlängert.

Danach wird diese Sonderausstellung vom 16.04.2011 bis zum 20.11.2011 im LWL-Museum für Archäologie (Westfälisches Landesmuseum Herne) zu sehen sein.

Da leider Fotografieren in der Sonderausstellung nicht gestattet ist, lohnt sich die Anschaffung des ausführlichen Begleitbandes der Sonderausstellung, der mit seinen Essays weit über das normale Maß eines klassischen Ausstellungskataloges hinausgeht. Diese 24,90 Euro sind gut investiert, obwohl leider nicht alle Exponate im Detail beschrieben sind.
("Fundgeschichten, Archäologie in Nordrhein-Westfalen" - Thomas Otten / Hansgerd Hellenkemper / Jürgen Kunow / Michael M. Rind, Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln / Verlag Philipp von Zabern, 2010, ISBN 978-3-8053-4204-9 bzw. ISBN 978-3-8053-4236-0)

Siehe auch den Römer-Blog-Eintrag vom 15.04.2010.


Am 11.11.2010 von CULINAROMANA:
Reisetagebuch aus der Provence - Teil 2: Le Pont flavien - Eine römische Brücke

Bei Saint Chamas steht seit 1900 Jahre diese kleine römische Brücke. Sie überquert den kleine Fluß Touloubre, der in den Etang de Berre fließt. Der Etang ist ein großer Binnensee, der schon in römischer für Fisch- und Muschelzucht genutzt wurde. Die Brücke wurde wohl von einen Priester des Staatskultes von Roma und Augustus in Auftrag gegeben. Schön an dieser Brücke sind die beiden Ehrenbögen zu beiden Seiten.

Fortsetzung folgt...


Am 10.11.2010 von FLAVIUS:
Das aktuelle Projekt der Römischen Schmiede: Römischer Eisenring mit Vulcanus-Darstellung

Da in römischer Zeit auch Ringe aus Eisen getragen wurden kam die Frage auf, wie sinnvoll ein solcher Ring ist. Wie verhält sich das Material eines Eisenrings im täglichen Gebrauch? Rostet dieser stark oder bleibt er durch das ständige Tragen vom Rost verschont? Wie stark wird die Gravur (in diesem Fall Vulkanus) vom Rost angegriffen? Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mich dazu durchgerungen, einen Eisenring herzustellen und zu testen.

Mehr dazu auf www.roemische-schmiede.de

Fotos: www.roemische-schmiede.de


Am 9.11.2010 von QVINTVS:
Neues im Online-Shop www.romanglassmakers.de

Die vorhin vorgestellte Sonderausstellung nehmen wir zum Anlaß, den Webshop www.romanglassmakers.de um ein paar außergewöhnliche römische Glasreplikate zu bereichern, darunter auch zwei verschiedene Zwillings-Kohelröhren (Behältnisse für Augenschminke ähnlich dem heutigen Kajal):


Am 9.11.2010 von QVINTVS:
Museum Burg Frankenberg für immer geschlossen! Aachen hat kein stadtgeschichtliches Museum mehr!

Heimlich, still und leise hat das Aachener Stadtmuseum, die Burg Frankenberg, am 1. September ihre Pforten für immer geschlossen.

"Das Museum ist seit dem 1. Sept. 2010 geschlossen. Die Sammlung wird bis zur Eröffnung des Centre Charlemagne (2012) weitgehend in den Museumsdepots eingelagert"

Quelle: http://www.burgfrankenberg.de

... ist auf der Webseite des Museums zu lesen. Im Klartext bedeutet dies, daß sich die Stadt Aachen den "Luxus" leistet, bis mindestens 2012 ihre einmalige Stadtgeschichte nicht in einer Ausstellung zu präsentieren. Für geschichtlich interessierte Touristen ist dies ein mindestens ebensogroßer Verlust wie für Aachens Schüler! Eigentlich ist jedem Öcher damit ein Teil seiner Geschichte gestohlen worden, denn die geplanten Umbaumaßnahmen werden den Charakter der eigentlich denkmalgeschützten ehemaligen Wasserburg nachhaltig verändern.

2009 gab es noch eine von der Aachener Stadtarchäologie anläßlich des Thermensymposiums ausgerichtete Sonderausstellung "Die römischen Thermen von Aachen" (siehe http://museum.aquaegranni.de/p_ausstellung_thermen_2009.htm), aber schon zu diesem Zeitpunkt waren viele ehemalige Exponate aus der regulären Ausstellung schon eingelagert bzw. abgegeben. Ob und wie diese Stücke zukünftig zu Ausstellungen wieder nach aachen kommen werden ist sehr fraglich.

Ebenso ist nicht abzusehen, ob dann ab 2012 im Centre Charlemagne auch die römische Geschichte präsentiert werden soll, oder ob die Stadt Aachen dann die Präsentation ihrer Geschichte (ihrer römischen Gründung zum Trotz...) mit Kaiser Karl beginnen lassen wird.

 


Am 9.11.2010 von CULINAROMANA:
Reisetagebuch aus der Provence - Teil 1: Glanum

Glanum war ursprünglich eine Siedlung der Kelto-Ligurer. Sie lag in einem engen Tal der Alpillen, einer Gebirgsformation im Rhonedelta. Sehr früh siedelten sich auch Griechen aus Marseilles hier an. Der Name Glanum kommt wohl von einer lokalen Gottheit namnes Glanis. Um 125 v.Chr. riefen die Griechen gegen die Kelten die Römer zu Hilfe. Die Römer kamen, siegten und blieben. Die Provence - die Provincia - wurde die römische Provinz schlechthin.

Berühmt sind "Les Antiques" - ein Ehrenbogen und ein Grabmal mit Darstellungen von Reiterkämpfen. Sie lagen an der Römerstraße vor der Stadt. Die etwas seltsame Form des Ehrenbogens ist auf eine "Restaurierung" des 19. Jh. zurückzuführen.

Während der Reichskrise wurde Glanum von den Germanen zerstört.

Fortsetzung folgt...


Am 9.11.2010 von FLAVIUS:
Ein weiteres Projekt der Römischen Schmiede: Verarbeitung von antikem Eisen

Da ich aus unterschiedlichen Quellen antikes Eisen für Schmiedeversuche zur Verfügung gestellt bekam, habe ich mich an verschiedene Arbeiten gewagt! Bei der Bearbeitung stellte sich heraus, dass es sich um Damaststahl handelte. Bisher sind eine Falcata, ein Gladiatorendolch und ein Pugio entstanden.

Mehr dazu auf www.roemische-schmiede.de

Fotos: www.roemische-schmiede.de


Am 9.11.2010 von QVINTVS:
Ergänzung zum Ausstellungstip: 2. Oktober 2010 - 23. Januar 2011 - "Zeichen mit Glas. Fadengläser der Antike" - Sonderausstellung im Glasmuseum Hentrich / museum kunst palast, Düsseldorf

An dieser Stelle noch ein kurzer Nachtrag zum letzten Ausstellungstip:

Die mit ca. 40 Exponaten recht kleine, aber sehr feine Sonderausstellung "Zeichnen mit Glas. Fadengläser der Antike" in der Düsseldorfer Glassammlung Hentrich zeigt nicht nur die aus dem Kölner Raum sehr bekannten Schlangenfadengläser, sondern bietet einen Überblick über die verschiedensten mit Glasfäden erzielbaren Verzierungsarten wie Wellenband, Netzwerke, Zickzack-Dekor, Verzierungen wie der berühmte "Kölner Schnörkel", aber auch aus Glasfäden geformte Tierbilder. Die Ausstellung setzt darüber hinaus einige primär aus dem östlichen Mittelmeerraum stammende Exponate der Glassammlung Hentrich korrespondierenden lokalen Funden aus der römischen Provinz Niedergermanien gegenüber, was sehr interessante Vergleiche ermöglicht.

Zur Sonderausstellung ist an der Museumskasse ein etwa dreißigseitiges Katalogheft erhältlich (siehe rechts).

Trotz der Umbaumaßnahmen im museum kunst palast ist natürlich auch die reguläre Ausstellung der Glassammlung Hentrich geöffnet, in der sich dem Besucher eine große Zahl interessanter Exponate antiker, aber auch neuzeitlciher Glaskunstwerke präsentiert.


Am 6.11.2010 von QVINTVS:
Ausstellungstip: 2. Oktober 2010 bis 23. Januar 2011 - Zeichen mit Glas. Fadengläser der Antike - Sonderausstellung im Glasmuseum Hentrich / museum kunst palast, Düsseldorf

"SPOT ON: ZEICHNEN MIT GLAS. FADENGLÄSER DER ANTIKE

02. Oktober 2010 - 23. Januar 2011

im Wechselausstellungsraum der Glassammlung Hentrich

Kuratoren: Dr. Barbara Follmann-Schulz; Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk

Im Rahmen der Reihe SPOT ON präsentiert das museum kunst palast im halbjährlichen Rhythmus u.a. neue oder selten gezeigt Werke oder Werkgruppen aus der eigenen Sammlung . Aktuell rückt die Ausstellung Zeichnen mit Glas – Fadengläser der Antike mit Schlangenfadengläsern aus römischer Zeit die Antike in der Glassammlung Hentrich ins Rampenlicht. Die Düsseldorfer Sammlung zeichnet sich durch ihren Schwerpunkt auf Gläsern aus dem Nahen Osten aus. Diese werden in der Ausstellung Leihgaben anderer Museen gegenübergestellt, welche die westliche Produktion aus dem 3. bis 5. Jahrhundert nach Christi repräsentieren. So wird vor Augen gestellt, wie in dem riesigen Kulturkreis des Römischen Reiches enge Gemeinsamkeiten bestanden – so waren die technischen Voraussetzungen für die Glasproduktion recht einheitlich – aber auf der anderen Seite bei den Vorlieben und Geschmäcken auch große Unterschiede herrschten.

Glas zieht Fäden, wenn es ausreichend erhitzt wird. Diese Eigenschaft wurde nicht nur zur praktischen Verstärkung gefährdeter Partien von Gießgefäßen aus Glas genutzt, sondern regte in der Glasherstellung zu aufwendigen Glasdekoren und Fadennetzwerken an. In bunten Farben aufgesponnen und "gekämmt" begegnen Fadendekore schon auf ägyptischen Gläsern. In hellenistischer Zeit kommen Schalen aus kunstvoll ineinander geschmolzenen Fadennetzwerken auf. Die „zeichnerische“ Verwendung des Glasfadens prägte sich besonders im 3. Jahrhundert aus.

Um Netzwerk- oder Schnörkeldekore zu erstellen, müssen sowohl der Glasfaden als auch die Wandung noch glühendheiß sein. Die Verbindung des Gefäßes mit der gläsernen „Zeichnung“ ist sehr
haltbar, aber auch prekär: Ein einmal aufgelegter Faden lässt sich nicht mehr korrigieren. Die Technik findet noch heute zu funktionalen und dekorativen Zwecken Verwendung.

Die Düsseldorfer Ausstellung konzentriert sich auf Schlangenfadengläser aus römischer Zeit. Hier sind die Fäden frei und verblüffend spontan auf die Gefäßwandung aufgelegt und bilden Ornamente, manchmal auch Umrisse von Tieren.

Viele der schönsten Funde solcher Gläser wurden in Köln und Umgebung ausgegraben. Daher wird vermutet, dass solche Gläser im späten 2. und im 3. Jh. n. Chr. eine rheinische Vorliebe waren. Etwas früher sind ähnliche fadenverzierte Gläser im Nahen Osten dokumentiert.

Ausstellungsumfang: 40 Glasobjekte
Führungen: Am 6. November finden ab 15:00 Uhr Führungen und Gespräche mit den Kuratoren der Ausstellung statt.
Öffnungszeiten: Di - So 11 -18 Uhr
"

Quelle: http://www.glasmuseum-hentrich.de

 

Fotos: Glasmuseum Hentrich


Am 4.11.2010 von LUCIUS:
Terminhinweis: 13. November 2010 - Besichtigung des Vicus Eisenberg - oder: Der Vicus im Vicus

Hallo zusammen,

wir planen am 13.11.2010 eine Besichtigung des Vicus Eisenberg.
Führen wird uns Dr. Thomas Kreckel, Thomas hat da seinen Dr. gemacht und wird wissen wovon er redet.
Wer Lust und Laune hat bitte bei mir Bescheid geben.

Vale
Lucius
www.antike-heilkunde.de


Am 2.11.2010 von QVINTVS:
Neues im Online-Shop www.romanglassmakers.de: Monatsangebot November 2010

Die Abende sind nun wieder dunkel, aber das November-Sonderangebot von www.romanglassmakers.de ist doch ein Lichtblick:

 

Das Angebot von romanglassmakers.de im November:

formgeblasener Zirkusbecher mit Wagenlenker-Abbildungen
Best.Nr. 047e-001

für nur € 22,22
(statt € 25,--)

Aktionszeitraum: 1.11.2010 - 30.11.2010

Und noch ein Schmankerl: Versandkostenfreie Lieferung* ab einer Bestellung von 4 lieferbaren Glasgefäßen!
(* innerhalb Deutschlands)


Am 2.11.2010 von QVINTVS:
Befristete Sonderaktion des Römerkoffers: 10 Blätter Papyrus gratis!

Auch außerhalb der "Römersaison" steht der Römerkoffer (ein mit über 50 römischen Stücken zum "Be-Greifen" gefüllter Museumskoffer) mietweise Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zur Ergänzung des Latein- und Geschichtsunterrichts zur Verfügung.

... und was ist jetzt mit dem Papyrus? - Bei einer Buchung des Römerkoffers beinhaltet die Mietgebühr auch 10 Blätter Papyrus (mit unbeschnittenem Natur-Rand, Format ca. A4)! Diese Sonderaktion ist befristet und läuft noch bis zum 31.12.2010.

Darüber hinaus bieten wir übrigens noch den "römischen Spiele-Verleih", der Brettspiele wie die Rundmühle (TRIS), das klassische Mühle-Spiel und das Strategiespiel LUDUS LATRUNCULORUM umfaßt.


Am 1.11.2010 von QVINTVS:
Bürger für die Erhaltung des kulturellen Erbes in Deutz - Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Köln für den Erhalt der achäologischen Befunde am Köln-Deutzer Rheinufer

Während der vorbereitenden Arbeiten zum geplanten rechtsrheinischen Rheinboulevard wurden in Köln-Deutz wie erwartet auch römische Mauerzüge ans Tageslicht gebracht, die sich dem spätantiken Deutzer Kastell zuordnen lassen. Da diese Reste sich aber mit gut erhaltenem aufgehenden Mauerwerk als umfangreicher und aussagekräftiger als erwartet erweisen, wird von Seiten der Kölner Bürgerschaft eine Einbeziehung dieser Befunde in das Konzept des Rheinboulevard gefordert, was wir hiermit unterstützen möchten. Ein großer Kritikpunkt ist der geplante Verlauf der Hochwasserschutzmauer, die quer durch das Ausgrabungsbiet laufen würde.

Deswegen stellen wir hier die Aktivitäten des Kölner Vereins Verein Fortis Colonia e.V. und den Inhalt des offenen Briefes an den Oberbürgermeister der Stadt Köln vor, der am 29.10.2010 übergeben wurde.

"Bürger für die Erhaltung des kulturellen Erbes in Deutz"
Köln-Deutz, am 28.10.2010

Die ersten 1.111 Unterschriften wurden am 19.10.2010 im Kölner Rathaus übergeben. Etwa 1.000 weitere folgen am 29.10.2010.

Aber unsere Unterschriftensammlung geht weiter!

Aus Presse, Funk und Fernsehen konnte man in den letzten Tagen entnehmen, dass die Verantwortlichen der Stadt Köln alles unternehmen wollen, um die Historischen Schätze am Deutzer Rheinufer zu erhalten. Hierbei wurde allerdings ausdrücklich festgestellt, dass durchaus nicht alles erhalten werden kann und dass vor allem nicht alles sichtbar gemacht werden soll. "Erhalten" bedeutet in der Terminologie der Archäologen und Denkmalpfleger hier übrigens nicht auch gleichzeitig sichtbar oder erlebbar machen, was aber leider von Vielen so verstanden wurde.

Näheres über die Pläne der Stadt Köln für einen "Historischen Park" in Deutz werden wir bei unserem Treffen am 30.10.2010 berichten, wobei wir dann anschließend erörtern sollten, ob wir uns als Bürgerinitiative mit diesen Plänen zufrieden geben wollen. Unseren eigentlichen Vorstellungen und Forderungen nach einer "Archäologischen Zone Deutz" entspricht es allerdings nicht.

So soll beispielsweise der mittelalterliche Wehrturm aus dem 11.Jahrhundert zwar erhalten werden, aber gut verpackt im Rheinboulevard nur von oben durch ein Glasfenster sichtbar sein. Die Grundrisse von St.Urban, der ersten Pfarrkirche von Deutz aus dem 9.bzw.12. Jahrhundert, sollen nach den aktuellen Plänen der Stadtverwaltung lediglich durch entsprechende Pflasterung im Rheinboulevard sichtbar gemacht werden, die Original-Funde aber wieder unter Boulevard und Grünanlage verschwinden. Ähnliches ist auch für die Mauern des Kastell Divitia vorgesehen, die jetzt streckenweise eine ergrabene Höhe von 3-4 Metern aufweisen, also keinesfalls nur unscheinbare Grundmauern oder Fundamente sind. Lediglich der Unterbau der Drehscheibengrube des Bahnhofs aus dem 19.Jahrhundert soll sichtbar und erlebbar auf einer Wiese neben dem Rheinboulevard stehen.

Wollen wir diese, zugunsten des Rheinboulevard, äusserst reduzierte Darstellung von 1700 Jahren Deutzer Geschichte? Oder sollte hier jetzt nicht die Chance genutzt werden, einen wirklichen "Historischen Park Deutz" zu schaffen, der diesen Namen auch verdient? Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr, die Verantwortlichen der Stadt von der historischen Chance und Notwendigkeit zu überzeugen, hier die Deutzer und somit auch einen Teil der Kölner Geschichte sichtbar und erlebbar zu machen.

BÜRGER FÜR DIE ERHALTUNG DES KULTURELLEN ERBES IN DEUTZ
c/o. Thomas-Georg Tremblau
Karlstraße 15
50679 Köln (Deutz)

Telefon : 0221-83 00 84 99
Telefax : 0221-83 00 84 98
eMail : tgt.koeln@t-online.de
weitere Informationen: "Stadtmenschen"-Gruppe
"

Quelle: http://www.fortis-colonia.de/seiten/akuell_deutz.html

Unterschriftenlisten liegen weiterhin in mehreren Deutzer Geschäften und Gaststätten aus.

Hier der Inhalt des offenen Briefes:

"An den Oberbürgermeister der Stadt Köln

Die Arbeiten für den Rheinboulevard haben in Köln-Deutz zwischen Alt-St. Heribert und dem Rhein einen wahren historischen Schatz zutage gefördert. Beim Abtragen der Grünanlage auf dem früheren Bahndamm am Deutzer Rheinufer wurden Reste historischer Bauten wiederentdeckt, die man ohne Übertreibung als spektakulär bezeichnen darf. Es gibt weit über Köln hinaus im rechtsrheinischen Nordrhein-Westfalen keine vergleichbare Ballung von Geschichtszeugnissen aus zwei Jahrtausenden wie im Schatten des ehemaligen Lufthansa-Hochhauses.

So ist nun ablesbar, dass neuzeitliche Befestigungsanlagen und die Bahndammstützmauern aus dem späten 19. Jahrhundert offensichtlich auf den Grundmauern des römischen Kastells errichtet wurden. Dies ist ein herausragendes Zeugnis dafür, wie nachhaltig frühere Generationen mit vorhandenen Ressourcen umgegangen sind.

Außerdem zeigt sich, dass wohl noch über dem heutigen Straßenniveau Reste anderer historischer Bauten liegen. Der frühere Bahndamm erweist sich damit als eine Aufschüttung, die offenbar nicht nur aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Vielmehr haben sich allem Anschein nach unter der Oberfläche des Dammes historische Schichten aus früheren Jahrhunderten erhalten. Dort befand sich die alte Deutzer Pfarrkirche St. Urban und deren Friedhof. Abgesehen davon ist die Drehscheibengrube des Bergisch-Märkischen Bahnhofs mit ihrer nun erkennbaren Konstruktion eine eigene Attraktion.

Dieser Schatz darf jetzt nicht zerstört werden. Die angestrebte Aufwertung des Rechtsrheinischen durch den Rheinboulevard darf nicht zu einem Abbruch der Zeugnisse rechtsrheinischer Geschichte führen. Daher tritt Fortis Colonia e.V. dafür ein, die Planung dahingehend zu modifizieren, dass diese bedeutenden Relikte erhalten bleiben können. Natürlich bedeutet eine solche Änderung einen zusätzlichen Aufwand. Aber in Anbetracht des Gesamtumfangs der Baumaßnahmen und der überregionalen historischen Bedeutung dürfte sich dieser Aufwand in jedem Fall noch in einem zumutbaren Bereich bewegen.

Fortis Colonia e.V. ist die größte Vereinigung, die sich für die Erhaltung historischer Festungsanlagen in Köln einsetzt. Daher liegen uns natürlich die Relikte der Befestigungs- anlagen aus zwei Jahrtausenden besonders am Herzen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang:

  • Reste des unter Kaiser Konstantin um 310 n.Chr. angelegten römischen Kastells,
  • die von den Preußen im Zusammenhang mit der Deutzer Umwallung ab 1818 errichtete Rheinuferbefestigung. Es handelte sich dabei um eine mit Schießscharten versehene freistehende Mauer aus Basaltsäulen, die auf der Rückseite zum Schutz der Verteidiger mit massiven Pfeilern und überwölbten Zwischenräumen in Ziegelbauweise versehen war („krenelierte Bogenmauer“). Reste der Basaltmauer sind noch unter der für den Bahnhof der Bergisch-Märkischen Eisenbahn 1882 errichteten rheinseitigen Stützmauer zu sehen.
  • der auf dem Tuffsteinfundament des nordwestlichen Eckturms des römischen Kastells als Teil der preußischen Rheinuferbefestigung erbaute „Schinkenkessel“, ein Halbturm, dessen Untergeschoss aus Basaltstein-, das Obergeschoss aus Ziegelsteinmauerwerk bestand,
  • das in die von Adolf Abel zur Ausstellung Pressa 1828 angelegte Treppenanlage integrierte, 1930 errichtete Kürassierdenkmal. Das Reiterstandbild erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen des Kürassier-Regiments Graf Geßler (Rheinisches) Nr. 8, das seit 1849 in der nahe (an der Stelle des heutigen Landeshauses) gelegenen Kavalleriekaserne untergebracht war. Es ist fraglich, ob die ohnehin stark gefährdeten namentlichen Inschriften der mit Muschelkalk verkleideten Säule eine Versetzung des Denkmals überstehen würden. Lässt man das Denkmal hingegen nach Abriss des Dammes einfach als „Zahnstocher“ in der Uferlandschaft stehen, wird man vom Straßenniveau aus die Inschriften überhaupt nicht mehr entziffern können.

Diese archäologischen Befunde und diese sowie eine Vielzahl weiterer historischer Zusammenhänge mit dem näheren Umfeld lassen sich für Betrachter in ihrem Kontext mit vertretbarem Aufwand erklären. So kann später die historische Entwicklung nicht nur durch Beschriftungen, sondern zum Beispiel auch durch ein Modell vor Ort begreifbar gemacht werden.

Damit können die Befunde zu einer neuen Attraktion für das rechtsrheinische Köln werden und so den hohen Anspruch der Rheinboulevard-Planung vom Aufbruch im Rechtsrheinischen mit Leben erfüllen.

gez.
Vorsitzender:Konrad Adenauer
Stellvertretender Vorsitzender: Werner Burauen"

Quelle: http://www.fortis-colonia.de/seiten/akuell_deutz.html

weitere Informationen beim Verein Fortis Colonia e.V.
alternativer Download des offenen Briefes
[EDIT: Download nicht mehr möglich]


<<< zu jüngeren Blog-Einträgen <<<>>> weiter zu älteren Blog-Einträgen >>>

blog.roemischer-vicus.de / www.roemer-blog.de

Autorenverzeichnis, Impressum und Haftungssauschluß siehe separate Seite

Frank Wiesenberg
Mobiltelefon: 0173-2609231
eMail:
www.roemischer-vicus.de

__________________________________________________________________________


Alle Texte und Fotos © Frank Wiesenberg, wenn nicht anders erwähnt.
Entnahme, Kopie und Verwendung nur mit Einverständnis von Frank Wiesenberg!

Contents of this website © Frank Wiesenberg unless statet otherwise.
Unauthorized reproduction prohibited!