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Frank Wiesenberg

Archivseite November 2012
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Willkommen beim
Römer-Blog des
RÖMISCHEN VICUS

Der Römer-Blog ist ein Teil des Projekts

www.roemischer-vicus.de

Neben dem kleinen "Blick hinter die Kulissen" sammeln sich im Römerblog einige interessante und auch ein paar kuriose oder lustige Notizen zu den Themen Römer, römisches Reenactment, Living History, Archäotechnik und experimentelle Archäologie an.

Die Römerfest-Saison 2012 ist vorbei. Aber hinter den Kulissen laufen einige Projekte ...
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2010 --- Dezember - November - Oktober - September - August - Juli - Juni - Mai - April - März - Februar - Januar --- 2010

Am 29.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Römischer Hörnchensattel

Es geht langsam voran, aber es geht voran.
Der Sattel passt und mein kleiner Hengst fühlt sich gut!
So langsam wird alles.


Foto: Römische Schmiede


Am 29.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 13: St. Clemente al Laterano

Geht man von Lateranpalast wieder Richtung Kolosseum so kommt man an der kleinen Kirche St. Clemens vorbei. Dieser Heilige soll Titus Flavius Clemens gewesen, Mitglied des flavischen Kaiserhauses, wahrscheinlich der Neffe des Vespasian. Er soll ein früher Christ gewesens ein ...

An diesem Ort kann man wie an keinem anderen die Baugeschichte Roms sehen und erfahren. Es sind mehr als vier Ebenen, die besichtigt werden können!

Die heute sichbare Kirche wurde zwischen 1109 und 1128 erbaut. Ihr Niveau liegt über 20 Meter über der römischen Schicht. Der Vorgängerbau wurde 1084 von den Normannen zerstört, die ja über die Porta Asinaria in die Stadt kamen und sich nicht von einer "Besichtigung" der Kirche abhalten ließen ...

Diese Kirche aus dem 6. - 8. Jahrhundert wurde dann einfach verfüllt. So haben sich bemerkenswerte Fresken aus den achten Jahrhundert erhalten, die einen sehr starken byzantinischen Einschlag haben, etwas was man in Rom nicht unbedingt erwartet. Na ja, aber es wurde in dieser Kirche auch wohl 869 der heilige Kyrill, der Slavenapostel, bestattet. Eine weitere Ebene tiefer befindet sich ein komplettes Mithräum, wohl aus dem dritten Jahrhundert. Darunter ist ein römisches Haus. Dieses datiert entweder auf die Zeit nach dem Brand Roms oder es ist noch aus der republikanischen Zeit.

Und ganz unten kann man eine man eine Cloaca rauschen hören, sie leitet immer noch Abwässer ab. Man kann es riechen ...

2000 Jahre Baugeschichte.

 

Foto: Culina Romana


Das Dach der Kirche ...


... wie in der Antike - Tegula und Imbrex


Am 29.11.2012 von MARCVS:
Neues aus der Werkstatt von MARCVS VOL.CANVS: Neue spätantike Fibeln

 

Foto: M.Gruner

 

 

 

Weitere Informationen auf folgenden Webseiten:

http://www.litus-saxonicum.de
http://www.roemischer-vicus.de/p_emaillierer.htm


Am 29.11.2012 von QVINTVS:
Veranstaltungsrückblick: 2. Spätantikentreffen im Opfermoor (Link zum Chronico-Artikel)

Im Online-Geschichtsmagazin Chronico findet sich ein lesenswerter Artikel von Markus Gruner über das 2. Spätantiken-Treffen im Opfermoor: "Die Spätantike im Opfermoor".

http://chronico.de/magazin/geschichtsszene/treffen-in-thueringen-die-spaetantike-im-opfermoor/

 

 

 

Foto: M.Gruner

 


Am 28.11.2012 von MARCVS:
Neues aus der Werkstatt von MARCVS VOL.CANVS: Nützliche Kleinigkeiten - Niete & Co


Römische Schildbuckelzierniete

Mit Silberblech belegte Zierniete und
germanische Fingerhutniete, hohl im Überfangguss

Fotos: M.Gruner

Weitere Informationen auf folgenden Webseiten:

http://www.litus-saxonicum.de
http://www.roemischer-vicus.de/p_emaillierer.htm


Am 28.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Römischer Hörnchensattel

Endlich habe ich wieder einen römischen Hörnchensattel. Eine alte Arbeit von Gabi Eichert.

Nun kann ich mich entspannt zurücklegen und warten bis mein neuer römischer Sattel fertig ist.


Foto: Römische Schmiede


Am 28.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 12: Der Lateran zum Zweiten

Am 28. Oktober 312 n.Chr. unterlag Maxentius an der milvischen Brücke Konstantin. Das hatte für den Lateran Folgen: Konstantin löste nicht nur die Prätorianer auf, sondern auch die Equites singulares. Ihre Kasernen auf dem Lateran wurden abgerissen, sogar der Exerzierplatz und der Friedhof wurden zerstört. Beide lagen an der Via Labicana. Friese und Statuen der Kaserne und vom Exerzierplatz könnten beim Bau konstantinischer Monumente, wie dem Konstantinsbogen, wiederverwendet worden sein. Exerzierplatz und Friedhof, wir kennen wohl seine antike Bezeichnung "Ad duas Lauros", wurden den kaiserlichen Besitzungen zugeschlagen, also den Teilen des Sessoriums, die nun außerhalb der Mauern lagen. Die Mutter des Konstantin, Helena, bezog den in der Mauer liegenden Teil des Sessoriums. Die dort liegende Therme bekam den Namen "Therme der Helena". Fausta, die Frau des Konstantin, bezog den Palast auf dem Lateran. Nur können wir leider nicht sagen, ob es der Bau des Marcus Aurelius oder der Domus Lateranus war, der wieder in kaiserlichen Besitz gekommen ist. Aber schon 313 n.Chr. wurde auf diesem Gelände mit dem Bau einer Basilka begonnen, St. Johannes im Lateran oder einfach Lateransbasilika. Sie war die erste Kirche innerhalb der Stadtmauern, da die späteren Kirchen St. Peter im Vatikan und St. Paul vor den Mauern (siehe Grüße aus Rom, Teil 5) eben vor der aurelianischen Mauer lagen. Damit wurde sie "Omnium urbis et orbis ecclesiarum mater et caput", Mutter und Haupt aller Kirchen in Rom und des Erdkreises. Zu der Kirche gehörte auch ein Baptisterium, das heute noch erhalten ist. Im Lateranspalast erhielt der Bischof von Rom seinen Wohlsitz. Dort fanden mehrere Konzilien statt, bemerkenswert ist die "Leichensynode" von 897. Papst Stefan VI ließ seinen Vorgänger Formosus aus den Grab reißen, ihn verurteilen und in den Tiber werfen ... Die antike Lateransbasilika wurde erst 1650 zu einer Barokkirche umgebaut.

Auf den Lateransplatz stand das Reiterstandbild des Marc Aurel, erst 1538 kam es auf das Kapitol. Man hatte es für ein Standbild des Konstatin gehalten ...

Aber auch im Bereich des Sessoriums entstand eine Kirche: Helena überließ einen 36,5 m langen und 21,8 m breiten Saal des Palastes der Kirche. Darauß entstand St. Croce in Gerusalemme.

Die Kaiserinmutter Helena starb wahrscheinlich am 18. August 329 n.Chr. in Nikomedien. Ihr Leichnam wurde jedoch nach Rom überführt. Die Reste ihres Mausoleums liegen an der Via Labicana, auf dem Gelände der Equites singulares. Dort befand sich eine Katakombe christlicher Heiliger, es war dort die Kirche "Ad duas Lauros" gebaut worden. Der Sarkophag der Helena aus Porphyr steht heute in den vatikanischen Museen, ihre Überreste liegen in der Kirche Stanta Maria in Aracoeli.


Blick von der antiken Porta Appia Richtung Lateran. Die Porta liegt deutlich tiefer.

Foto: Culina Romana


Am 27.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Gürtel und Vexillumbeschläge

Ein herzliches DANKESCHÖN an Wolfgang Hoffmann, der mir meinen Gürtel genäht hat! Nun ist er fertig.

Letztens habe ich mal ein bissel rumgespielt: Scheiben für ein Vexillum sind dabei herausgekommen ... aber keine Angst, es sind nur Rohlinge!


Fotos: Römische Schmiede


Am 27.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 11: Der Lateran zwischen Porta Asinaria und Porta Maggiore, Lateransbasilika und Santa Croce in Gerusalemme

Hier soll der Versuch unternommen werden, eine kleine Baugeschichte dieses Teiles des antiken Roms zu schreiben. Dabei soll kurz aufgezeigt werden, wie komplex aber, auch wie widersprüchlich Fundkomplexe und die schriftliche Überlieferung ist. Man hätte eigendlich eine UB konsultieren müssen ...

Geht man vom Amphitheatrum Flavium Richtung Osten und folgt dem Tal zwischen Esquilin und Caelius, so steigt das Gelände stetig an. Man verläßt das eigendliche Gebiet der Stadt Rom, das vom Pomerium gebildet wurde und gelangt auf eine Hochfläche, dem Lateran. Die Sicht auf die Stadt muß hervorragend gewesen sein, zu Zeiten der frühen Republik ... es ist der höchste Punkt von Rom, so kommen hier auch die Aquädukte in die Stadt.

Der Name Lateran geht auf die Familie der Laterani zurück, die in diesem Gebiet großen Landbesitz hatte. Der berühmteste Vertreter dieser Familie war Lucius Sextius Lateranus. Er war achtmal Volkstribun und soll zusammen mit Gaius Licinius Stolo die Leges Liciniae Sextae zur Abstimmung eingebracht haben. Diese Gesetze regelten die grundlegenden Verfassungsfragen der römischen Republik. Sextius Lateranus wurde 366 v.Chr. der erste plebeische Konsul, was ja erst durch seine Gesetze möglich geworden war.

Ein Nachfahre von L. Sextius war wohl Plautius Lateranus. Er war auch Angehöriger des Senates und ihn gehörte das Land auf dem Lateran. Sein Unglück war, daß er zur Regierungszeit des Kaisers Nero lebte. Plautius wurde der Verschwörung gegen den Kaiser bezichtigt. Er verlor sein Leben und seinen Besitz auf dem Lateran. Dieser ging an den Kaiser.

161 n.Chr. war der Lateran noch immer in kaiserlichen Besitz. Marcus Aurelius soll sich dann auf diesem Gelände einen Palast erbaut haben. Zwischen 193 und 197 n.Chr. folgte dann der Bau der Castra nova equitum singularium, der neuen Kaserne der kaiserlichen Gardereiter.

Der Abschluß des Geländes nach Osten bildete die Via Labicana. Der Kaiser Didius Julianus wurde nach seiner kurzen Herrschaft - keine drei Monate, zwischen dem 28. März und dem 2. Juni 193 n.Chr. - am fünften Meilenstein begraben.

Die Familie der Laterani hatte jedoch weiter bestanden. Ein Titus Sextius Magius Lateranus war im Jahr 94 Konsul, sein Enkel Titus Sextius Lateranus war 154 zusammen mit Lucius Verus Konsul. Dessen Sohn Titus Sextius Magius Lateranus war im Partherkrieg des Septimius Severus 195 Dux, 197 war er Konsul. Wegen seiner Verdienste erhielt er Teile des alten Familienbesitzes zurück, den Domus Lateranus. Es war aber wohl nicht der Palast des Marc Aurel. Alle diese drei Anlagen müssen im Bereich der Lateransbasilika gestanden haben, aber es fehlen eindeutige archäologische Befunde.

Die Severer haben aber am anderen Ende des Geländes, im Bereich von Santa Croce, ihre Spuren hinterlassen. Sie erbauten dort eine weitere Palastanlage, das Palatium Sessorium (Sessorianum?). Der Baubeginn der Anlage steht nicht genau fest, aber an der sogenannten "Therme der Helena" fand man eine Weiheinschrift der Julia Domna. Zur Palastanlage gehörte auch der Circus Varianus. Fertiggestellt und benannt war er nach Varius Avitus Bassianus, besser bekannt als Elagabal. Der Circus selber war 556 m lang und 125 m breit. Im Circus stand der Obelisk des Antinoos. Antinoos, der jugendliche "Gefährte" des Hadrian, war 130 im Nil ertrunken. Der Kaiser richtete eine Kultstätte für Antinoos ein. In Rom wurde dann aus Rosengranit dieser Obelisk gefertigt. Die Inschrift aber bestand aus Hieroglyphen! Er ist heute neun Meter hoch, war aber wohl ursprünglich über 17 m hoch. Sein ursprünglicher Standort ist nicht bekannt, er könnte aber an der Via Labicana gestanden haben. Vielleicht war er Teil des Grabes von Antinoos. Er wurde bei der Porta Maggiore gefunden und steht seit 1822 am Monte Pincio, an der Viale dell Obelisco.

In Bereich des Sessoriums liegt auch das Amphitheatrum Castrenese. Leider ist es überhaupt nicht zu datieren. Aus Backstein und Travertin gebaut, liefert es keine Inschrift oder Ziegelstempel. Papst Paul IV ließ die oberen Stockwerke abtragen, um das Amphitheater als Festung zu nutzen. Es könnte also schon von Trajan gebaut worden sein ... oder eben von Septimius Severus.

An Gelände des Sessoriums kennen wir noch eine weitere Anlage: Die Horti ad spem veterem (Gärten der Alten Hoffnung?).

Der große Einschnitt für den Lateran kam mit dem Bau der Aurelianischen Mauer. Der Circus Varianus wurde von der Mauer quer durchschnitten, sein größter Teil lag nun außerhalb der Mauer. Er wurde aber nicht abgerissen! Das Amphitheatrum Castrense wurde in den Mauer eingebaut. 80 % des Sessoriums lag außerhalb der Stadtmauer,

Vor der Lateransbasilika steht der mit 32 m höchste Obelisk von Rom. Der Lateranense stammte aus Theben, war dort am Amun Tempel aufgestellt, Thutmosis III hatte ihn fertigen lassen. Contantin ließ ihn Alexandria bringen, er sollte ursprünglich nach Konstatinopel gehen. Constantius II ließ ihn dann nach Rom in den Circus Maximus bringen. 1588 kam er an seinen jetzigen Standort. Sein Gewicht beträgt 500 Tonnen.


Das Portal in St Giovanni in Laterano, wohl aus der Basilica Julia

Fotos: Culina Romana


Der Obelisk


Am 27.11.2012 von MARCVS:
Neues von MARCVS VOL.CANVS: Blick über den Tellerrand

... oder: Andere Metallhandwerker machen auch hübsche Sachen:


Foto: M.Gruner

Messerchen von Martin Becker
Bügelknopffibel von Werner Bodensteiner
eiserne Aucissafibel von Simon Empt
Perdchenfibel von Frank Wiesenberg
eiserner Krähenfuß von Klaus Haller
bronzener Krähenfuß von mir
Lanzenspitze von Sven Liebetrau

.Ja, andere fertigen auch schöne Sachen ...

Weitere Informationen auf folgenden Webseiten:

http://www.litus-saxonicum.de
http://www.roemischer-vicus.de/p_emaillierer.htm


Am 27.11.2012 von CULINAROMANA:
Vicustreff in der Villa Borg: Es fehlt der Nachtisch!

In der Tat ...

Tiropatina nach Apicius, 7,13,7.

Wer die Culina Romana schon seit über zehn Jahren kennt, der kann sich vielleicht erinnern, daß es mal einen Süßspeisenteller im Angebot gab. Auf diesem war neben Pulta Punica, Globis, Gastris auch die Tiropatina.

Das Rezept selbst ist eines der angenehmen. Es gibt nur drei Zutaten: Honig, Milch und Eier - nein der große Meister der römischen Küche gibt uns sogar die Mengen an! Das würden wir uns für für andere Apiciusrezepte auch wünschen, so beispielsweise für 4,2,31 Patina de Piscibus. In diesem Rezept kommen 40 Eier in den Auflauf, aber wielviele Austern genommen werden ist nicht angegeben. Man konnte vielleicht das Gericht "Verlorene Auster" daraus machen - eine Auster auf die 40 Eier.

In der Tiropatina kommen auf einen Sextarius Milch fünf Eier oder auf eine Hemina jeweils nur drei.

Beides sind römische Hohlmaße, der Sextarius ist der sechste Teil des Congius, dieser ist der achte Teil der Amphora. Die Hemia ist ein halber Sextarius.

1 Congius 3,25 l
1 Sextarius 0,55 l
1 Hemia 0,274 l

Bei den Eiern ist natürlich zu beachten, das die Hühner der Römer keine moderen Tierezüchtungen waren, die mit Hochleistungsfutter Rieseneier legen konnten. In Zweifelsfalle einfach ein Ei weniger nehmen.

Nun zur Zubereitung:

Die Milch wird leicht erhitzt und der Honig hinzugegeben. Die Eier werden aufgeschlagen und verquirlt. Man kann aber auch die Eier trennen und nur das Eiweiß verwenden, so bekommt die Patina eine ziemlich helle Farbe. Man muß nun die Eiermasse sorgfältig durch ein Sieb passieren. Die Honig-Mich-Eier Masse kommt in eine Auflaufform. Diese geben wir in den kalten Ofen. Man muß die Temperatur langsam hochfahren und den Vorgang gut überwachen. Das Gericht ist fertig, wenn die Masse gestockt ist. Vor dem Servieren kann die Patina nach Wunsch gepfeffert werden.

Kommen wir nochmal zu dem Namen unseres Auflaufes - Tiropatina. Wahrscheinlich ist ein griechisches-lateinisches Wort: Käseauflauf. In der aktuellen Reklamausgabe steht in Anmerkung 126: "Käse enthält das Gericht nicht, daher ist der Titel wahrscheinlich falsch abgeschrieben worden." Ein Tipp an den Verlag. Das Gericht sieht fertig zubereitet wie Käse aus ...

Es gäbe aber noch eine andere Möglichkeit. Tiro bedeutet auf Latein Rekrut Ein Auflauf für Anfänger also. Na ja, ganz im Gegenteil! Wenn man nicht aufpasst, sieht der Auflauf nicht wie Käse aus, sondern wie Rühei in Milch ...

Guten Appetit!

PS: Gibt man die Ei-Milch-Masse auf ein Bett aus eingedickten Traubenmost, so bekommt man einen römischen Flan Caramel.


Am 14.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 10: Der sogenannte Tempel der Minerva Medica

Folgt man der Via Labicana Richtung Innenstadt (und den Eisenbahngleisen...) kommt man an die Ruinen dieses imposanten Gebäudes. 25 m im Durchmesser und noch über 30 m hoch steht es am Straßenrand und trägt noch nicht mal eine Informationstafel und ist in einem traurigen Zustand.

Der Rundbau wird als Tempel der Minvera Medica bezeichnet, es ist aber wohl ein Nymphäum. Vielleicht war es ein Teil der Horti Liciniani.

Foto: Culina Romana


Die Kabel im Vordergrund sind die Stromleitungen der Straßenbahn. Soviel zur Gebäudehöhe ...


Am 13.11.2012 von CULINAROMANA:
Vicustreff in der Villa Borg: Die Speisen

Auch in diesem Jahr wurden beim "Jahresabschluß des Römischen Vicus" in der römischen Küche der Villa Borg wieder antike Speisen zubereitet.

Die Speisenfolge:

Betas - rote Beete mit Senf
Bulbos - Zwiebelsalat
Epityrum - schwarze und grüne Olivenpaste
Faba - Bohnenpaste
Oliven
Conciclam apicianam - Eintopf nach Apicius
Tiropatina - Mich - Eierspeise

Hier das römische Rezept für "Conciclam apicianam - Eintopf nach Apicius" (Apicius 5.4,3):

Aus Möhren, Lauch, Petersilie, Sellerie eine Gemüsebrühe ansetzen. Das Gemüse entfernen. In der Brühe Bauchfleisch auskochen und es nach dem Kochen wieder entnehmen. Die getrockneten Erbsen über Nacht einweichen. Dann die Erbsen in der Brühe gar kochen. Lukanische Würste in feine Scheiben schneiden und zugeben, ebenso das Bauchfleisch. Mit Pfeffer, Oregano, Dill und frischen Koriander würzen und getrocknete Zwiebeln hinzufügen. Mit Wein, Liquamen und Ölivenöl abschmecken und alles nochmal aufkochen.

Das Hauptgericht war an diesem Abend war: "Perna - Schinken nach Apicius". Allerdings wurde an diesem Abend ein entbeinter Hinterschinken verwendet, der nach antikem Rezept in Salzlake eingelegt war - also dem antiken Salzfleisch entsprach; Gewicht ohne Knochen 4,5 kg mit einer schönen Schwarte. An dieser Stelle ein kurzer Dank an Andreas von der Metzgerei Christ in Rödersheim, der mir seit Jahren bei solchen antiken "Experimenten" mit seinem Fachwissen als Metzgermeister zur Seite steht!

Das römische Rezept für "Perna - Schinken nach Apicius" (Apicius 7.9,1):

Den Schinken mit möglichst wenig Flüssigkeit gar kochen. In das Kochwasser reichlich Feigen sowie drei Lorbeerblätter hineingeben. Aus Mehl, Wasser und Öl einen Ölteig zubereiten. Diesen ausrollen. Der gar gekochte Schinken wird nun mit der Schwarte nach oben auf den Teig gelegt. Die Schwarte wird eingeschnitten, darauf wird Honig gegeben. Die Schwarte wurde diesmal nicht komplett mit Ölteig bedeckt, damit die Schwarte dann im Ofen bei Oberhitze kroß gegart wurde. Das Kochwasser mit der Feigen wurde zwischenzeitlich reduziert und diente als Sauce zum Braten.


Fotos: QVINTVS


Am 13.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 9: Die Porta Maggiore

Folgt man dem Verlauf der aurelianischen Mauer weiter, knickt diese in einem neunzig Grad Winkel ab und erreicht dann die Porta Maggiore. An dieser Stelle verließen gleich zwei Römerstraßen die Stadt: die Via Praenestina und die Via Labicana.

Letztere erreichte nach 15 römischen Meilen (etwas 23 km) Labici (oder Labicum). Die Stadt war Mitglied in latinischen Bund und wurde um 400 v.Chr. römische Colonia. In der späten Republik begann ihr Niedergang, die Metropole Rom in dieser Nähe war wohl einfach zu reizvoll. Die Stadt wurde ein einfaches Municipium. An der Via Labicana lag auch die Villa "Ad Gallinas Albas" der Livia. Dort soll der späteren Gemalin des Augustus ein weißen Huhn in den Schoß gefallen sein, das von einem Adler fallengelassen wurde. Das Huhn hatte zahlreiche Nachkommen, die der Villa dann den Namen gaben. Der Lorbeerzweig wurde eingepflanzt und lieferte später als großer Baum den Lorbeer für die Lorbeerkränze des Imperators. Bekannt ist die Villa auch für das Gartenfresko, das sich heute im Museo Nationale Romana befindet. Außerdem wurde in der Villa die Statue des "Augustus von Primaporta" gefunden. Die Via Praenestina erreicht nach 37 km Praenestre, das heutige Palestrina. Dort befand sich das berühmte Heiligtum der Fortuna Primigenia, die namensgebend für die LEG XV und XXII war. Diese Straße gab den Tor auch ihren ursprünglichen Namen Porta Praenestina. Da man aber von diesem Tor sehr gut die Kirche Santa Maria Maggiore erreichen konnte, wechselte im Mittelalter der Name. Die Kirche selbst führten den Namen "die Große", da sie die größte von über 20 Marienkirchen in Rom war ...

Eigentlich trafen sich an dieser Stelle zwei Aquädukte, die Aqua Claudia und die Aqua Anio Novus. Der Bau beider Leitungen begann im Jahr 38 unter Gaius, vollendet wurden sie 52 von Claudius. Direkt vor der Porta liegt das Grabmal des Bäckers Vergilius Eurysaces, das wie die Cestius Pyramide in die Stadtmauer einbezogen wurde.

Die Piazza di Porta Maggiore ist heute immer noch ein Verkehrskreuz. Autosstraßen, Straßenbahnen und leider auch die Gleise für die Zufahrt zum Bahnhof Roma Termini treffen sich hier. Für die Gleise wurde leider ein Teil der Stadtmauer abgebrochen.


Die Porta von außen

Fotos: Culina Romana


Grabmal des Bäckers Vergilius Eurysaces


Die Porta von der Stadtseite

Am 9.11.2012 von MARCVS:
Neues aus der Werkstatt von MARCVS VOL.CANVS: Roms östliche Feinde

Hier ein paar neue Replikate aus dem östlichen Bereich: Eine parthische und sarmatische Schließe aus dem 1./2. Jh.n.Chr. sowie eine große sassanidische Rahmenschließe aus dem 3. Jh.n.Chr..


Fotos: M.Gruner


Am 7.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 8: Die Porta Asinaria

Die Porta Asinaria war eines der kleineren Tore in der aurelianischen Mauer. Hinter dem Tor befand sich der Lateranpalast. Diesen hatte sich Marcus Aurelius bauen lassen. Vielleicht war dem Philosophen-Kaiser der Palatin zu laut, wenn er denn mal in Rom war und nicht an der Donau gegen Markomannen und Quaden zu Felde ziehen mußte. Erst unter Honorius hat die Porta Türme erhalten.

546 n.Chr. drangen die Ostgoten unter Totila über die Porta Asinaria in die Stadt ein. 1084 kamen die Normannen unter Robert Guiscard über dieses Tor in die Stadt. In beiden Fällen nahm die antike Bausubstanz Roms mal wieder ordentlich Schaden ...

Seit der Spätantike funktionierte die römische Müllabfuhr nicht mehr. Man warf dann die Siedlungsabfälle einfach in nicht mehr gebrauchte antike Gebäude, wie die Caracallathermen oder auf das Forum Romanum. Auf dem Forum war die mittelalterliche Müllschicht dann bis zu 17 Meter stark. Im Fall der Thermen jedoch hat der Müll gerade auch viele Funde konserviert ... Man warf das Zeug dann auch einfach vor die Tore. Nach 1000 Jahren war die Porta kaum noch zu benutzen, so legte man dann um 1574 ein neues Tor an, die Porta San Giovanni. Auf den Bildern kann man den Höhenunterschied erkennen.

In diesem Bereich des antiken Roms lag auch die Castra nova der Equites singulares. Diese Gardereiter waren wohl Nachfoger der Corporis Custodes und wurden aus der Alenkavallerie rekrutiert. So kamen auch wieder Germanen von Rhein nach Rom ... Leider ist von ihrem Lager nichts erhalten. Die Truppe besaß jedoch ein eigenes Amphitheater, das Amphitheatrum castrense. Dieses wurde in die Mauer eingebaut, so dass man die Reste noch erkennen kann.


Porta Asinaria

Fotos: Culina Romana


Ein verkleideter gotischer Späher erkundet das Tor.


So kennzeichnet die römischen Denkmalpflege Ergänzungen des Mauerwerks.

Arkaden des Amphitheaters

Am 6.11.2012 von QVINTVS:
Buchpräsentation am 13. Dezember 2012: "Römisches Aachen - Archäologisch-historische Aspekte zu Aachen und der Euregio" von Raban von Haehling und Andreas Schaub

Ergänzend zum Hinweis auf die bevorstehende Präsentation des Sammelbandes der Aachener Vortragsreihe "Römisches Aachen" (siehe Bericht im Römer-Blog vom 1.11.2012) stehen nun Ort und Termin fest:

Datum: 13.12.2012
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Haus Löwenstein in Aachen


Am 6.11.2012 von MARCVS:
Neues aus der Werkstatt von MARCVS VOL.CANVS: Nachbau einer Arcuballista

Hier zwei Bilder meines Nachbaus einer römischen Arcuballista nach einer Reliefabbildung (Fund aus Frankreich) und erste ermutigende Beschussversuche:


Fotos: M.Gruner


Am 6.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Germanisches Hiebschwert und Gladiusklinge

Germanisches Hiebschwert 1. Jh.n.Chr. und Gladiusklinge 2. Jh.n.Chr.; beides Rohlinge, die jetzt für die Härterei fertig sind.

Foto: Römische Schmiede


Am 6.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 7: Die Castra praetoria

Tiberius ließ für die damals neun Praetorianercohorten ein Lager bauen. Unter Augustus waren die Praetorianer im Umland von Rom untergebracht, die Cohorten wechselten sich bei ihrem Dienst in der Hauptstadt ab. Tiberius hatte weniger Skrupel als sein Stiefvater: In Rom durfte ja eigentlich kein Militär stationiert werden, so lag das Lager gerade außerhalb des Pomeriums.

Es war allerding von der Stadt aus gut zu sehen. Das Lager bildete ein Rechteck von 440m x 380m und entsprach einem normalen Legionslager, nur waren die Contubernien zweistöckig. Es war Schauplatz wichtiger Ereignisse der römischen Geschichte - Tiefpunkt war wohl 193 n.Chr. die Versteigerung der Kaiserwürde zwischen Sulpicianus und Didius Julianus. Letzterer bot 5000 Sesterzen und wurde für den Betrag von 25.000 Sesterzen pro Praetorianer Kaiser.

Im Jahre 271 n.Chr. wurde das Lager in die aurelianische Mauer einbezogen, gut erkennbar durch die unterschiedliche Bauweise. Konstantin hat die Praetorianereinheiten 312 n.Chr. aufgelöst.

Heute seht auf dem Gelände die Nationalbibliothek und ein Teil des Verteidigungsminsteriums. Es sind also immer noch Soldaten dort stationiert ..


Reste der Contubernien, darüber die Nationalbibliothek


Trauriger Zustand!



Mauer aus dem ersten Jahrhundert und die zugemauerte Porta praetoriana

 

Fotos: Culina Romana


Anschluß der Aurelianischen Mauer


Am 4.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 6: Die Porta Ostiensis und die Pyramide des Cestius

An der Porta Ostiensis der aurelianischen Mauer verläßt die Via Ostiensis (höchstwahrscheinlich) das Pomerium, die heilige Stadtgrenze Roms. Nur außerhalb waren Bestattungen erlaubt. Auch die aurelianische Mauer besaß mehrere Bauphasen, wie die Porta schön zeigt. In der Porta befindet sich ein kleines Museum zur Geschichte der gleichnamigen Straße.

Gaius Cestius Epulonius lebte zur Zeit des Kaiser Augustus. Er war Praetor und Volkstribun gewesen. Als Mitglied des Siebenerrates für religiöse Festbankette (Septemviri epulones) hatte er ein besonderes Verhältnis zu den damaligen Religionen, was wohl auch sein Grabmal zeigt. Entstanden ist die die römische Pyramide 12/11 v.Chr.. Die Basis der Pyramide mißt 22 x 22, die Höhe 27 Meter. Die Spitze soll vergoldet gewesen sein.

Bemerkenswert ist, dass beim Bau der Mauer die Pyramide nicht abgrissen (und verbaut) wurde, sondern sie wurde in die Mauer einbezogen. Neben der Pyramide liegt der protestantische Friedhof (Cimitero degli Stranieri acattolico (!) ) mit Gräbern berühmter Maler und Schriftsteller so wie des Sohnes von Goethe, August.

Fotos: Culina Romana


Am 3.11.2012 von QVINTVS:
Die Definitionen von Restaurierung, Konservierung und Renovierung in ihrer Anwendung auf Oldtimer

Da es mich gerade beschäftigt möchte ich heute mal ein ganz anderes Thema ansprechen - bzw. ein eigentlich aus dem Bereich der (Boden-) Denkmalpflege und Archäologie bekanntes Thema aus einen anderen Bereich übertragen: Die Begriffsdefinitionen von Restaurierung, Konservierung und Renovierung in ihrer Anwendung auf kraftfahrzeughistorisches Kulturgut (landläufig Oldtimer genannt).

So habe ich es zusammengefaßt:

"Noch ein Wort zum Thema Restaurierung (Restauration): Leider wird im Oldtimer-Bereich häufig der Begriff Restaurierung mit Renovierung verwechselt, deshalb folgt hier eine kleine Klarstellung der Begrifflichkeiten im Bezug auf Oldtimer.

- Unter einer Restaurierung verstehe ich die Wiederherstellung des originalen Zustandes, wo (beispielsweise aus Gründen der Verkehrs- oder Betriebssicherheit) zwingend notwendig. Hierbei sollen ausschließlich originale Ersatzteile und Arbeitstechniken zum Einsatz kommen! Ziel einer Restaurierung ist bei weitem nicht der Zustand bei Werksauslieferung, sondern der Erhalt des letzten Zustands bei der Nutzung des Fahrzeugs vor Übergang in den "Oldtimerstatus".

- Im Gegensatz dazu beschreibt die Konservierung die langfristige Substanzerhaltung unter idealerweise vollständiger Beibehaltung des Originalzustandes, was in der Regel die Beibehaltung des fahrfähigen und betriebsbereiten Zustands ausschließt. Ziel einer Konservierung kann die die Einlagerung mit Zeil einer späteren Restaurierung sein, aber auch zur Sicherung von Referenzobjekten zur Dokumentation des korrekten Originalzustands sind sachgerecht konservierte Fahrzeuge von unschätzbarem Wert!

- Die Renovierung ist hingegen genau das, was oft in Oldtimerkreisen fälschlicherweise als Restaurierung bezeichnet wird: Die Generalüberholung eines Fahrzeuges ohne Rücksicht auf Originalität der Ersatz- und Einzelteile, oft mit Entfernung vom Originalzustand (Umbau, Umnutzung, Umlackierung) und ohne Rücksicht auf die Anwendung der historisch korrekten Arbeitstechniken. Ziel ist meist ein möglichst alltagstauglicher und "hübscher" Oldtimer, oft nach eigenen Vorstellungen. Nachteil ist im Regelfall der Totalverlust an originaler Substanz und somit der Verlust an kultur- und kraftfahrzeughistorischem Wert."

Quelle: http://www.feuerwehr.flagencal.de/p_chronik.htm#restauration

So weit, so gut und auch alles nachvollziehbar. Und auf diese Definitionen bin nicht ich gekommen, sondern sie wurden so ähnlich auch von anderen Stellen postuliert und gerade heiß diskutiert. Allerdings ist die Konsequenz dieser Definitionen, daß fast alle sich im Straßenverkehr tummelnden Oldtimer eben nicht "toll restauriert" sind, sondern eben renoviert ...

Folge dieser Definition (bzw. eigentlich eine ganz logische Schlußfolgerung, die man mit ein wenig gesundem Menschenverstand ziehen muß...) ist, daß der historische Wert "top-restaurierter" (also renovierter ...) Oldtimer nahe Null anzusieden ist - allerdings ist oft ganz das Gegenteil der Fall: Unter Zerstörung ihrer Originalsubstanz "besser-als-neu" hergerichtete Fahrzeuge erreichen Spitzenpreise, während die Eigner von betriebsbereiten, aber stark patinierten (im Volksmund: verrosteten...) aber im unveränderten Originalzustand befindlichen Fahrzeugen werden mindestens schräg angeschaut.

Aus dem Sichtwinkel des (kraftfahrzeughistorischen) Denkmalschutzes läuft da irgendwas gründlich falsch!

... meint Euer Frank.


Am 3.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 5: San Paolo fuori le Mura - St. Paul vor den Mauern

An der Via Ostiensis ließ Kaiser Konstantin eine Kapelle zur Verehrung des Apostels Paulus errichten - dieser Ort soll die Hinrichtungstelle gewesen sein. Diese wurde Ende des 4., Anfang des 5. Jahrhunderts durch eine riesige Basilika ersetzt. Es war die größte (besser: längste) Kirche der Christenheit bis zum Neubau von St. Peter im Vatikan.

Dann kam am 15. Juli 1823 ein italienischer Klempner, um etwas zu reparieren. Das Ergebnis: Die Kirche brannte komplett ab! Sie wurde dann komplett wiederaufgebaut, so wie man sich in dieser Zeit die Spätantike vorstellte. Das Ergebnis ist durchaus bemerkenswert! Jedenfalls bekommt man einen Eindruck, wie eine kaiserliche Prachtbasilika innen ausgesehen hat mit ihren Mamorböden, Fresken, Wandmosaiken und Kasettendecke.

Fotos: Culina Romana


So werden spätantike Basiliken von innen ausgesehen haben.

Wandmosaik in byzantinischer Tradition

Am 2.11.2012 von QVINTVS:
Neues von der IRM: Umfrage zum Zeitrahmen der 3. Internationale Reenactmentmesse IRM2013 am 20./21. April 2013

Wie Ihr wißt setzen wir auf Mitwirkung und Mitbestimmung, deswegen ist uns Eure Meinung wichtig.
Und jetzt habt Ihr die Möglichkeit, den zukünftigen Kurs Eurer Messe mitzubestimmen!

Wie?
Indem Ihr an bei der Abstimmung über den bei der 3. Internationalen Reenactment-Messe dargestellten Zeitrahmen bei facebook mitmacht!

Zur kleinen Erinnerung: Die IRM2013 wird am 20. und 21. April 2013 im Archäologiepark Römische Villa Borg stattfinden (hier der Flyer für die IRM2013). Der dargestellte Zeitrahmen der IRM2013 umfaßt ... genau das wollen wir von Euch wissen ...!

Die Aussteller-Anmeldung starten wir wie gehabt Anfang Januar.

Weitere Infos gibt es dann auf der Messe-Webseite www.reenactmentmesse.de.


Am 2.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 4: Die "Pagalli"

In Rom gibt es einige große Kolonien von Halsbandsittichen. Das ist auch kulturhistorisch interessant, denn das putzige, aber sehr laute Tier hat noch einen anderen Namen, nämlich Alexandersittich. Tatsächlich hat diese Tiere Alexander der Große aus Indien mitgebracht. Sie waren an den Höfen der hellenistischen Könige verbreitet und kamen dann auch nach Rom. Es gibt eine bildliche Darstellung dieser Tiere aus römischer Zeit. Sie müssen sehr teuer gewesen sein...

Interessanterweise haben wir bei Apicius ein Rezept:
Kapitel 6: Aeropates - Geflügel, Unterkapitel 6 In Fenicoptero - Für Flamingo heißt es am Ende: Idem facies et in psittaco - Dasselbe mache auch für Papagei!

So, jetzt kennen wir auch den antiken Namen der Tiere: Psittacus.


ein Suchbild

Foto: Culina Romana


Am 2.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Messing-Nadel

Hier mal etwas ganz anderes: Eine römische Nadel aus Messing. Alles kalt geschmiedet und das Loch aufgedornt. Da ich jetzt weiß wie es geht werde ich eine Bronzenadel aus Ephesos nachschmieden.

Fotos: Römische Schmiede


Am 1.11.2012 von QVINTVS:
Blick über den Tellerrand oder der Trend zur Zweitdarstellung: Die Vorstellung der FOFW

Wie Martin so habe auch ich mir Gedanken über eine sinnvolle und realisierbare Zweitdarstellung gemacht. Und da ich bereits aus einigen Ecken (Dank auch an Wolle!) irgendwie in die Richtung "gedrückt" wurde, habe ich diesem Druck nachgegeben und kurzerhand die "Freiwillige OldtimerFeuerwehr Wiesenberg (FOFW)" ins Leben gerufen, die sich der Darstellung der Feuerwehr der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts widmen soll.

Aber freut Euch nicht zu früh: Auch ich werde Euch wie gewohnt in der "Römer-Szene" erhalten bleiben!


Am 1.11.2012 von QVINTVS:
Buchtip: "Römisches Aachen - Archäologisch-historische Aspekte zu Aachen und der Euregio" von Raban von Haehling und Andreas Schaub

Von der Aachener Stadtarchäologie kam der Hinweis, daß der Sammelband der Vortragsreihe "Römisches Aachen" nun endlich fertiggestellt ist und in den nächsten Tagen vom Verlag Schnell und Steiner der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Wir freuen uns auf eine neue und aktuelle Publikation zum römischen Aachen!

"Römisches Aachen
Archäologisch-historische Aspekte zu Aachen und der Euregio

(Herausgeber: Raban von Haehling, Andreas Schaub)

Das römische Aachen war weit mehr als das Militärbad der niedergermanischen Legionen, wie Ausgrabungen und Forschungen der letzten Jahre gezeigt haben. Die wenig bekannten römischen Baureste und Bodenfunden werden in interdisziplinärer Perspektive aufbereitet, präsentiert und neu bewertet.

Der vorliegende Band stellt die Ausgrabungsergebnisse seit 2006 vor und verbindet sie mit den bisher bekannten Funden, die in Hinblick auf Infrastruktur, Siedlungstopographie, Badewesen, Kult, Umland und historische Voraussetzungen untersucht werden. Ein typologischer Vergleich mit besser bezeugten römischen Ansiedlungen wie Maastricht und Tongeren hilft, das römische Aachen besser zu verstehen.

Neue Forschungen zu dem wenig bekannten römischen Aachen

Ein aktuelles, wissenschaftlich fundiertes Bild dieser römischen Stadt

...

Sprache: deutsch

Auflage: 1
Erscheinungstermin: 19.11.2012
Farbabbildungen: 30 Illustrationen
S/W-Abbildungen: 110 Illustrationen

Einbandart: fadengeh. Pappband

Seitenzahl: 400
Format: 17 x 24 cm
Lieferbarkeit: In Planung

ISBN: 978-3-7954-2598-2

Subskriptionspreis bis zum 31.03.2013 : 39,95 EUR
Preis ab dem 01.04.2013 : 49,95 EUR"

Quelle: http://www.schnell-und-steiner.de/artikel_7235.ahtml


Am 1.11.2012 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 3: Der Palatin

Der Palatin war der vornehmste der sieben Hügel Roms. Livia und Augustus hatten dort ihre Häuser, es war der Anfang des kaiserlichen Palastes, der ja auch namensgebend für den Begriff "Palast" in vielen Sprachen war.

Der Palatin ist eine riesige Anlage, wir haben dort den ganzen Tag verbracht. Fünf Stockwerke stehen heute noch. Alle Kaiser haben daran gebaut. Nero hatte nach den Brand Roms sogar die Niederrung und den gegenüberliegenden Hang bebaut - die Domus Aurea. Vespasian ließ das wieder abreißen und baute dann dort sein Amphitheater. Sein Sohn Domitian ließ sich ein Stadion einbauen oder einen Garten in Stadionform. Septimius Severus hatte eine Therme im fünften Stock mit Stadtblick...

Der Palatin ist auch der Ort vieler berühmter historischer Begebenheiten, wie dem vorzeitigen Ablebens einiger Kaiser. So wurde Gaius im Verbindungstunnel zum Circus ermordet und irgendwo muß auch der Vorhang gewesen sein, wo sich am selben Tag Claudius versteckt hatte.

Wenn man die Größe der Anlage in Betracht zieht, waren Prätorianer und Corporis Custodes nicht zu beneiden - und schon gar nicht die römische Denkmalpflege. Der Palatin hatte auch riesege Gärten, die Kaiser kopierten wohl auch die hängenden Gärter der Semiramis. Haupsächliches Baumaterial waren Ziegel, Travertin und Tuff. Die Ziegelwände hatten eine Füllung aus Opus caementitium, Ziegelbruch und Travertin. Gewölbedecken waren ganz aus diesem Material gegossen. Vergessen wird, das nach der Gotenzeit der Palatin nochmal 200 Jahre Sitz der byzantinischen Beamten war und so nochmal seine Funktion erfüllte. Im Mittelalter diente er, wie viele römische Gebäude als Steinbruch. Im 16. Jahrhundert wurde ein Teil des Palatins in Auftrag von Kardinal Alessandro Farnese zu einem Garten umgestaltet. Man füllte die Ruinen einfacht mit Erde auf. Die Orti Farnesiani gibt es noch heute, also ist dieser Teil des Palatins noch nicht ausgegraben...

Bewohnt war der Palatin schon seit der Frühzeit, einige Meter unter dem Haus der Livia fand man frühitalische Bestattungen.

Fotos: Culina Romana


Die Höhe der Anlage ist erstaunlich.


Blick auf den Circus Maximus.


Es gab natürlich weitere Stockwerke.

Stadion des Domitian

Denkmalpflege - Mamorverkleidungen aufgestapelt

Blick vom Circus Maximus auf den Palatin

Blick vom Circus Maximus auf den Palatin

Blick vom Circus Maximus auf den Palatin

Am 1.11.2012 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Meine römische Reiter-Darstellung

Da ich nun lange genug als römischer Schmied unterwegs war, wird es Zeit für eine Zweitdarstellung! Aber keine Bange, meine römische Schmiede bleibt in veränderter Form bestehen! Sie wird sich nur etwas verändern und hoffentlich besser werden.

Da ich mit meinen Arbeiten zur Zeit völlig überlastet bin, habe ich mich dazu entschlossen mir helfen zu lassen. So bedanke ich mich recht herzlich bei Wolfgang Hoffmann der mir meine Schildhüllen genäht hat, bei Markus Neidhardt (Replik.de, http://www.replik.de) für die Gürtelschnalle und ganz besonderer Dank gilt Stefan Jaroschinski (Noricum Replikate, http://www.noricum.de), der mir meinen Helm gebaut hat. Die Helmkalotte musste ich zwar trotzdem vorfertigen aber das Resultat lässt sich sehen. Jetzt muß der Helm nur noch passen.

Weitere Bilder folgen natürlich, da ich noch lange nicht fertig bin!


... zu sehen auch auf der facebook-Seite der Römischen Schmiede .

Fotos: S.Jaroschinski, Römische Schmiede, W.Hoffmann


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