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Frank Wiesenberg

Archivseite März 2013
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Willkommen beim
Römer-Blog des
RÖMISCHEN VICUS

Der Römer-Blog ist ein Teil des Projekts

www.roemischer-vicus.de

Neben dem kleinen "Blick hinter die Kulissen" sammeln sich im Römerblog einige interessante und auch ein paar kuriose oder lustige Notizen zu den Themen Römer, römisches Reenactment, Living History, Archäotechnik und experimentelle Archäologie an.

Wie die Zeit vergeht ... der Römer-Blog ist nun schon im vierten Jahr! Und die Vorbereitungen für die neue Saison laufen bereits ...
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2013 --- Dezember - November - Oktober - September - August - Juli - Juni - Mai - April - März - Februar - Januar --- 2013
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Am 26.03.2013 von QVINTVS:
Neues von der IRM: Das Plakat der 3. Internationalen Reenactmentmesse IRM2013

Hier ist es endlich: Das neue Plakat der 3. Internationalen Reenactment-Messe IRM2013 im Archäologiepark Römische Villa Borg (20.+21. April 2013).

 

 

Jetzt geht es in den Druck - es darf aber auch gerne per eMail oder über die sozialen Netzwerke verbreitet werden!

Downloads: Poster IRM2013, mittlere Auflösung (JPEG, 1000x1415)
Poster IRM2013, hohe Auflösung (JPEG, 2480x3508)

Am Rahmenprogramm wird zur Zeit noch gearbeitet. Spruchreif ist bereits, daß die aktuelle Sonderausstellung "Zirkusbecher & Rippenschalen - Werkschau der Roman Glassmakers Mark Taylor & David Hill 1989-2012. Römisches Glas in der Villa Borg" während der Reenactment Messe geöffnet bleiben wird - und das sogar in ganzer Größe und nicht reduziert wie zunächst geplant!

Weitere Informationen zum Programm und insbesondere zu den Vorträgen im Rahmenprogramm der IRM2013 folgen auf der Webseite der Reenactment-Messe www.reenactmentmesse.de sowie der facebook-Veranstaltung der IRM2013


Am 26.03.2013 von QVINTVS:
Nochmal zur Online-Petition: Angekündigte Streichung der Landeszuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen für die Archäologie und Denkmalpflege zurücknehmen!

Aus aktuellem Anlaß und wegen der Brisanz des Themas möchten wir hier nochmals auf die Online-Petition gegen die Angekündigte Streichung der Landeszuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen für die Archäologie und Denkmalpflege hinweisen:

"Liebe Geschichtsinteressierte,

heute wenden wir uns mit einem Anliegen an Sie, welches nicht nur Asciburgium betrifft, sondern vielmehr die Archäologie und Bodendenkmalpflege in unserem ganzen Land.

Das Land Nordhein-Westfalen will sich bis 2015 ganz aus der Finanzierung der Archäologie zurückziehen.
Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) eine Petition eingereicht, deren Wortlaut wir Ihnen hiermit übersenden und um Unterzeichnung bitten.
Bitte unterstützen Sie die Archäologie und die Bodendenkmalpflege in NRW:

Was soll passieren?

Das Land Nordhein-Westfalen will sich bis 2015 ganz aus der Finanzierung der Archäologie zurückziehen und hat bereits für 2013 drastische Mittelkürzungen vorgenommen.

Wie läuft es bisher?

In NRW wird die Archäologie / Bodendenkmalpflege von den zwei großen kommunalen Verbänden im Rheinland (LVR) und in Westfalen (LWL) getragen, und die Stadt Köln kümmert sich selbst um ihr Gebiet. Bislang wurden die Kosten für die Ausgrabungen und die nötige Nachsorge hälftig von den kommunalen Trägern (LVR, LWL und Stadt Köln) übernommen, die andere Hälfte bezahlte das Land NRW. Die Summe der Landesmittel lag bisher bei knapp 12 Millionen Euro pro Jahr.

Um was geht es?

Überraschend wurde dieser Landeszuschuss von der neuen Regierung für 2013 drastisch gekürzt, nämlich auf 10 Millionen Euro. 2014 sollen nur noch 3,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen, un
d 2015 will das Land ganz aus der Mitfinanzierung der Archäologie aussteigen. Diese Kürzungen können von den kommunalen Verbänden und der Stadt Köln natürlich nicht ausgeglichen werden. Für viele Bodendenkmäler führt das zur undokumentierten Zerstörung, weil das Geld für die nötigen Rettungsgrabungen und ihre Dokumentation fehlt. In den Fachämtern werden die Gelder fehlen, die Funde fachgerecht zu konservieren und restaurieren. Bestenfalls verschwinden Funde und Grabungsakten im Magazin, weil die Mittel fehlen, die Ergebnisse für die Öffentlichkeit aufzubereiten und in den Museen den Bürgern zu zeigen. Auch viele Baudenkmäler könnten nicht mehr saniert werden, die historische Bausubstanz zahlreicher Städte wäre in Gefahr.

Die Gefährdung unseres kulturellen Erbes

Kulturgutschutz und -pflege ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, sie ist als Pflicht im Gesetz verankert. Dem Staat kommt daher eine besondere Fürsorgepflicht zu. In unserem föderalen System stehen die Bundesländern in der Verantwortung. Die Verlagerung von Aufgaben von der Landesebene auf die Kommunen, ohne dort gleichzeitig für die nötige Mittelausstattung zu sorgen, ist verantwortungslos. Wie glaubwürdig aber ist ein "öffentliches Interesse", wenn die Landesregierung dafür bald nicht mehr einen Cent ausgeben will? Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands mit hoher Wirtschaftskraft, zahlreichen Bauvorhaben und einer dynamischen Entwicklung setzt ein fatales Zeichen, wenn es sich ganz aus seiner Verantwortung für die Pflege und den Schutz seiner Bodendenkmäler davonstiehlt. Das archäologische Archiv im Boden zeugt von unserer gemeinsamen Geschichte und Kultur, es ist ein hohes Gut der Allgemeinheit. In NRW ist es über die Museen und den Tourismus und als Teil der Identität und der Lebensqualität ein wirtschaftsrelevanter Standortfaktor.

Begründung: Kürzungen hätten dramatische Folgen

Das bundesweite Votum der Wissenschaftler und Kultur-Experten ist einhellig: Alle führenden Archäologen in NRW haben auf die dramatischen Folgen der geplanten Kürzungen hingewiesen. Der Verband der Landesarchäologen der Bundesrepublik Deutschland bittet um die Rücknahme der Kürzungen. Auch Kulturstaatsminister Bernd Naumann bezeichnete die Streichungen als ?kulturpolitische Bankrotterklärung?. Gudrun Kopp, MdB aus Ostwestfalen-Lippe und Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesentwicklungsminister sagt: "Das wäre das Ende für Denkmalpflege und ein Sündenfall an der Historie unserer Region."

Die Petition der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF)

Wir bitten die Landesregierung, ihre geplanten und für 2013 schon umgesetzten Mittelkürzungen betreffend Archäologie und Denkmalpflege zurückzunehmen. Wir appellieren an die Fraktionen und Abgeordneten des Landtags von NRW, ihre Verantwortung wahrzunehmen und den Kurs der Landesregierung zu korrigieren. Wir bitten die Landespolitiker, sich erneut mit den Experten ? auch der DGUF ? an einen Tisch zu setzen und, begleitet von fachlichem Rat, bessere Alternativen zu erwägen.

Wir bitten Sie, die an der Geschichte und Kultur des Landes NRW interessierten und für das Land engagierten Bürger, diese Petition durch Ihre Unterschrift zu unterstützen!

gez. Die DGUF (für den Vorstand und Beirat: Rengert Elburg, Diane Scherzler M.A., Dr. Erich Claßen, Dr. Frank Siegmund, Dr. Gerhard Ermischer)

Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) ist die größte deutschlandweit auf dem Gebiet der Ur- und Frühgeschichte tätige Vereinigung, in der an Archäologie interessierte Bürger ebenso wie Wissenschaftler zusammengeschlossen sind. Mehr
zur DGUF und zur Archäologie in Nordrhein-Westfalen auf www.DGUF.de

Zur Petition und die Möglichkeit der Unterzeichnung folgen Sie bitten dem Link

Castra Asciburgium unterstützt die Petition und bittet die Politiker der Landesregierung NRW, das Vorhaben der Mittelkürzungen bis 2015 zu überdenken und zu korrigieren. Nicht nur die hauptamtliche Arbeit für die Archäologie und Bodedenkmalpflege wird durch die Umsetzung der Mittelkürzung gefährdet, sondern vielmehr auch das ehrenamtliche bürgerschaftliche Engagement durch Vereine und Organisationen wie die DGUF und Castra Asciburgium. Umso mehr werden wir dann auf Unterstützer, ehrenamtliche Mitarbeiter, Sponsoren und Spender aus der Gesellschaft angewiesen sein und rufen Sie auf, sich ehrenamtlich bei der Erhaltung unseres Kultur- und Geschichtsgutes, unserer Bau- und Bodendenkmäler, zu engagieren.
Geben Sie bitte diesen Newsletter bzw. den Link zur Petition in Ihren Netzwerken, an Freunde und Bekannte weiter.

Vielen Dank!

Für Fragen und Anregungen stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen und einem herzlichen Valete..

Thomas Maas
1. Vorsitzender


Castra Asciburgium e.V.
c/o Thomas Maas
Scholtenstr. 19
47443 Moers
Tel.: 02841/3679501

www.castra-asciburgium.de"

Quelle: Castra Asciburgium e.V., per eMail am 25.03.2013

Dies geht uns alle an, dewegen bitten wir um Weiterleitung dieser wichtigen Online-Petition!


Am 25.03.2013 von QVINTVS:
Online-Petition: Angekündigte Streichung der Landeszuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen für die Archäologie und Denkmalpflege zurücknehmen!

In Zeiten von solchen Hiobsbotschaften darf man nicht die Hände in den Schoß legen und resignieren - deswegen bittet der Römer-Blog alle seine Leser um Mithilfe in Form von der Unterzeichnung dieser Online-Petition:

https://www.openpetition.de/petition/online/angekuendigte-streichung-der-landeszuschuesse-fuer-die-archaeologie-und-denkmalpflege-zuruecknehmen

DANKE !

Hintergründe zur aktuellen Situation in NRW hat Kristin Oswald umfassend in ihrem Artikel "Lernen aus der Archäologie – wie NRW Kultur und Bildung “kaputt spart” " zusammengefaßt, den wir am 23. März hier schon verlinkt hatten.

Auf diesem Blog finden sich noch weitere Links und Pressestimmen zum Thema: http://archaeologik.blogspot.de/2013/03/ende-der-denkmalforderung-nrw-online.html


Am 24.03.2013 von QVINTVS:
Neues auf www.glasrepliken.de: Streiche römisches Gußglas, setze römisches Streckglas!

Aus aktuellem Anlaß erfolgte heute eine Ergänzung der Unterseite von www.glasrepliken.de, die sich mit der Herstellung des dickwandigen römischen Fensterglases beschäftigt:


Römsches Fensterglasfragment von der Villa Borg; Werkzeugspur in der rechten unteren Ecke erkennbar.
Foto © www.glasrepliken.de / http://www.glasrepliken.de/p_artikel_fensterglas.htm

"Immer noch "Gußglas" ...

Leider ist auch nach über 12 Jahren nach Publikation der Forschungsergebnisse selbst in aktuellen archäologischen Publikationen immer noch vom "römischen Fensterglas in Gußtechnik" zu lesen. Propagiert wird ein Holzrahmen, der mit Quarzsand ausgestreut wird. Auf dieses Sandbett soll ein Batzen Glas gegossen werden, der entweder selbsttätig den Gußrahmen auffüllt oder im Rahmen verstrichen wird. Manchmal ist gar von einem gewässerten Holzrahmen die Rede.

Interessante, aber leider im Hinblick auf das frühe römische Fensterglas wenig zielführende Ideen.

Was verraten uns denn die römischen Originale?

Glücklicherweise verfügen wir heute über eine Masse mehr oder weniger großer Fensterglasfragmente aus römischer Zeit, bis hin zu vollständig erhaltenen, annähernd rechteckigen Scheiben. Die Größen variieren von etwa 20cm x 30cm bis fast 80cm x 80cm! Sie alle eint eine glatte, meist leicht unebene und eine rauhe, komplett ebene Seite, die folgend naheliegenderweise mit Oberseite (glatt durch "Feuerpolitur") und Unterseite (rauh durch Unterlage) bezeichnet werden (1). In der Unterseite finden sich oft kleine Partikel (2), die vom (heißen) Glas aufgenommen wurden.

Auffallend viele Ecken dieser Glasscheiben weisen oberseitig scharfe Eindellungen (3) auf, die stets sanft beginnen und scharf abgegrenzt nahe der Ecke enden. Sie lassen sich als Werkzeugspuren ansprechen, deren Form ein hakenähnliches Instrument nahelegt.

Gerade Fragmente großer Scheiben weisen oberseitig flache Behandlungsspuren (4) auf, die verblüffende Ähnlichkeiten zu Spachtelspuren in frischem Gips oder Putz aufweisen (ein ideales Beispiel hierfür ist die im Clemens-Sels-Museum, Neuss, ausgestellte große Fensterscheibe).

Der letzte Hinweis offenbart sich bei genauer Betrachtung der Unterseite einiger Ränder, die unterseitig scharfe Verwerfungen / Falzungen (5) aufweisen, während die Oberseite glatt erscheint.

Manchmal finden sich am Rand der Scheiben gar Anhaftungen von Fensterkitt (?), die hier aber nicht näher betrachtet werden sollen.

Die römische Gußglas-Fensterscheibe ...

... würde nach der oben angesprochenen Gußtechnik (wir erinnern uns: Glasbatzen in mit Quarzsand ausgestreute Holzform gießen...) folgendermaßen aussehen:

Der gewässerte Holzrahmen scheidet komplett aus, da das verdampfende Wasser der Holzform zu Verwerfungen der Scheibenunterseite führen würden. Diese zeigen die Originale jedoch nicht, sondern eine zwar matte, aber ebene Unterseite (siehe 1).

Der in den Holzrahmen gestreute Quarzsand steht chemisch dem Glas recht nahe, denn Glas nach römischer Rezeptur besteht zu etwa 2/3 aus demselbigen. Was der Glasmacher erhält, wenn er ca. 1100°C heißes Glas auf Quarzsand kippt und das (zum Vermeiden von Spannungsrissen) langsam auf diesem abkühlen läßt, kann am ehesten mit "glasgebundenem Schleifmittel" umschrieben werden, da sich der Quarzsand mit dem heißen Glas verbindet. Von der Semi-Transparenz der römischen Vorbilder sind diese Objekte weit entfernt, denn diese Objekte weisen viel mehr Anhaftungen (siehe 2) auf als die Originale.

Keines des Experimente in dieser Technik brachte den römischen Originalen ähnliche Fensterscheiben hervor.

Die römische Streckglas-Fensterscheibe ...

... entspricht hingegen in allen Details den römischen Originalen, wie Mark Taylor & David Hill experimentell belegen konnten.

Eine polierte Steinfläche als Arbeitsunterlage, eventuell mit ein wenig pulverisiertem Ton als Trennmittel, verursacht genau die rauhe, aber grundsätzlich ebene Oberflächenbeschaffenheit (siehe 1), die die Unterseiten der römischen Originale aufweisen. Einzelne Körnchen des Trennmittels werden vom heißen Glas aufgenommen, sie können genausogut auch durch die thermische Belastung aus der Unterlage gelöst und vom Glas aufgenommen werden (siehe 2).

Nach dem Aufbringen eines Glasbatzens (hier könnte in der Tat vom "Gußglas" die Rede sein, allerdings sollte aufgrund des für die Formgebung primär relevanten Formens durch Strecken dieser Formprozeß insgesamt als "Streckglas" bezeichnet werden) auf die relativ kalte Unterlage läuft das Glas keineswegs freiwillig in eine quadratisch-rechteckige Form, sondern es muß durch Ausziehen der vier Ecken in Form gestreckt werden. Bei der passenden Konsistenz (= Temperatur) ist mit wenigen Handgriffen durch diagonales Strecken der gegenüberliegenden Ecken eine annähernd rechteckige Form erreichbar. Die hierfür in Frage kommenden Werkzeuge sind Zangen und Haken (siehe 3), deren Werkzeugspuren sich auch praktisch nur in den Ecken zeigen.

Selbst für kleinere Glasflächen mag eine Korrektur der Glasverteilung durch Verschieben von Glas mit einem maurerkellenartigen Werkzeug nötig sein, was aufgrund der kleinen Fläche schwer nachweisbar ist. Größere Glasflächen erfordern deutlich mehr Korrekturarbeit, welche aufgrund der längeren Dauer (Auskühlung des Glases) eine höhere Chance auf Nachweis durch Werkzeugspuren auf der Oberfläche hat (siehe 4).

Die mit der bis hier dargelegten Technik hergestellten Scheiben weisen noch unregelmäßige Ränder auf; insbesondere die Ecken sind im Vergleich zum Rest der Seitenkanten weiter ausgelängt als nötig. Um ein gutes Einpassen in Rahmen zu ermöglichen, sollten die Ränder hingegen möglichst gerade sein. Am einfachsten ist dies durch Zurechtdrücken / -Schlagen aller vier Seiten erreichbar, hier könnte durchaus eine gerade Holzleiste eingesetzt werden. Diese letzten Handgriffe würden auch die unterseitig gelegentlich beobachtbaren scharfen Verwerfungen / Falzungen (siehe 5) schlüssig erklären, denn in diesem Bereich hat das Glas vergleichsweise viel Temperatur an die Unterlage abgegeben, was bei seitlichem Druck (= Zurechtschlagen) eine ebensolche scharfe Falzung verursacht, während die heißere Oberseite des Glases diesem Druck noch spurlos nachgibt. Hat das Glas auch unterseitig noch genügend Temperatur, fehlen solche Spuren komplett.

Fazit: streiche römisches Gußglas, setze römisches Streckglas!

Da mit der von Mark Taylor & David Hill dargelegten Strecktechnik alle auf den dickwandigen römischen Fensterglas-Fundstücken beobachtbaren Herstellungsspuren theoretisch schlüssig erklärbar sind, alle Arbeitstechniken und nötigen Werkzeuge bereits in der Antike bekannt sind - und zudem die von ihnen durchgeführten Experimente in Glasscheiben mit genau diesen Werkzeugspuren resultierten, dürfte die hier vorgestellte Strecktechnik zur Herstellung römischer Fensterglasscheiben die nach heutigem Forschungsstand wahrscheinlichste Herstellungstheorie sein.

Frank Wiesenberg 2013"

Quelle: http://www.glasrepliken.de/p_artikel_fensterglas.htm#streiche-gussglas-setze-streckglas

Mehr zur Glasherstellung in der Antike: www.glasrepliken.de


Am 23.03.2013 von QVINTVS:
Droht Nordrhein-Westfalen die kulturelle Brache? Kein Geld mehr für die Bodendenkmalpflege!

Hier ein Hinweis auf den absolut lesenswerten Artikel "Lernen aus der Archäologie – wie NRW Kultur und Bildung “kaputt spart” " von Kristin Oswald, der die äußert beunruhigenden Entwicklungen im kulturellen Sektor NRWs aufzeigt: Bis 2015 sollen sich auch die mit der Bodendenkmalpflege betrauten Institutionen NRWs wie der LWL und der LVR, aber auch das Römisch-Germanische Museum der Stadt Köln komplett selber tragen bzw. ohne Landeszuschüsse auskommen. Wie das funktionieren soll ...?!?

Den Schlußsatz des Artikels von Kristin Oswald möchte ich schon vorwegnehmen, da er die momentane Stimmung bestens wiedergibt: " “Normalerweise blicken die Archäologen in die Vergangenheit, denn das ist ihre Leidenschaft”, sagte der Leiter der LWL-Archäologie für Westfalen, Michael Rind, bei der Begrüßung der diesjährigen Jahrestagung, “nun müssen wir aber auch stärker in die Zukunft schauen – und uns darum fürchten”."

 

[Ergänzung vom 25.03.2013: Hier der Link zur Online-Petition: Angekündigte Streichung der Landeszuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen für die Archäologie und Denkmalpflege zurücknehmen! ]


Am 23.03.2013 von QVINTVS:
Online-Petition für den Erhalt des Freilichtmuseums keltischer Fürstensitz Heuneburg

Wie schon in der Presse und in den sozialen Netzwerken zu vernehmen war, entzieht sich die Gemeinde Herbertingen der finanzielen Verantwortung für ihr Museums-Highlight, die Heuneburg. Das würde das Aus für einen wichtigen Baustein in der Museumslandschaft bedeuten. Diese Situation gab den Anlaß für eine Online-Petition, die der Römer-Blog unterstützt:

"Erhalt des Freilichtmuseums keltischer Fürstensitz Heuneburg
Von: Willy Weinmann aus Oberstadion

An: Landesdenkmalamt und Landesregierung Baden-Württemberg in Baden-Württemberg

Die Gemeinde Herbertingen hat sich aus finanziellen Gründen vom Unterhalt des Freilichtmuseums keltischer Fürstensitz Heuneburg zurückgezogen.
Das Land Baden-Württemberg bzw. das Landesamt für Denkmalpflege zeigen kein Interesse an der Fortführung des Museums.

Wir fordern den Erhalt des Freilichtmuseums Heuneburg und für Bürger, Vereine und alle Unterstützer die Möglichkeit, direkt vor Ort zweckgebundene Veranstaltungen durchzuführen (Keltenspiele, Highlandgames, Mittelaltermärkte, ggf. Konzerte), um die Finanzierung des Freilichtmuseums Heuneburg zu unterstützen.

..."

Quelle: https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-freilichtmuseums-keltischer-fuerstensitz-heuneburg

Mehr zu den Hintergründen auf dem Link zur Online-Petition für den Erhalt des Freilichtmuseums keltischer Fürstensitz Heuneburg.


Am 22.03.2013 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom Teil 29: Ein Spaziergang auf der Via Appia - Das Grabmal der Caecilia Metella

Caecilia Metella Cretica war die Tochter des Quintus Caecilius Metellus Creticus - Consul 69 v.Chr.. Verheiratet war sie mit Marcus Licinius Crassus. Dieser war Sohn des Marcus Licinius Crassus, Consul 70 und 55 v.Chr. sowie Triumvir mit Pompeius und Caesar - und er war der reichste Mann Roms. Marcus Lininus Crassus diente, wie sein jüngerer Bruder Publius Licinus Crassus, unter Caesar im Gallischen Krieg. Er wird im De Bello Gallico erwähnt. So wissen wir, das er Quaestor war. Vater und Bruder fielen 53 v.Chr. in der Schlacht von Carrhae gegen die Parther. Sein Bruder hatte für diesen Krieg 1000 Gallier in den Orient geführt. Die Parther befürchteten, das sich Marcus für einen Rachefeldzug einsetzen würde, aber um 49 v.Chr. ist Marcus wohl schon gestorben.

Sein Bruder Publius war auch mit einer Metellerin verheiratet: Cornelia Metella. Sie war die Tochter des Quintus Caecilius Metellus Pius Scipio, Consul 52 v.Chr. Dieser war der Sohn von Publius Cornelius Scipio Nasica und wurde von Quintus Caecilius Metellus Pius, Consul 80 v.Chr. adoptiert. So trägt die Tochter den Namen dieser beiden großen Familien. Als Witwe wurde sie dann mit Pompeius Magnus verheiratet, sie war seine fünfte und letzte Ehefrau. Pompeius wurde 48 v.Chr. in Ägypten vor ihren Augen ermordet. Auch ihr Vater war Pompeianer, er erhielt nach er Niederlage von Pharsalos den Oberbefehl über die Truppen in Africa und beging nach der Niederlage von Thapsus 46 v.Chr. gegen Caesar Selbstmord.

Caecilia Metella und Marcus Licinius Crassus hatten einen Sohn: Marcus Licinius Crassus - Consul 30 v.Chr. Dieser war im Bürgerkrieg zunächst auf der Seite des Antonius, lief aber vor der Schlacht von Actium zu Octavian über. 29 v.Chr. tötete er im Zweikampf den König der Bastarner. Marcus Licinius Crassus muß seine Frau sehr geliebt haben, das Grabmal war zu seiner Zeit sehr außergewöhnlich.

Das Grabmal wurde im Mittelalter in eine Festung umgebaut, daher auch die Zinnen, die ja sonst sehr ungewöhnlich für ein Grabmal wären. Der Umbau aber ließ das Grabmal in seiner Struktur bestehen - es fiel nicht, wie viele andere Grabmonumente der Materialgewinnung zum Opfer.

Foto: Culina Romana


Am 22.03.2013 von QVINTVS:
Der Römische Vicus unterstützt das Deutzer Kastellfest mit der Domain www.kastellfest.de

Alles neu macht der März ... oder so ähnlich. Brandneu ist die eigene Webseite www.deutzer-kastellfest.de des Deutzer Kastellfests, welches vom Förderverein Historischer Park Deutz e.V. (FHPD) veranstaltet wird.
Der Römische Vicus unterstützt die Bemühungen des FHPD um den Historischen Park Deutz nicht nur ideell und mit römischen Darstellungen und Handwerksvorführungen während des Kastellfests im rechtsrheinischen Brückenkopfkastell Kölns, sondern auch "virtuell", denn ab heute stellt der Römische Vicus dem FHPD auch eine seiner Domains, www.kastellfest.de, unentgeltlich zur Verfügung! Die Domainweiterleitung an die Domain www.deutzer-kastellfest.de ist bereits eingerichtet.

Und bevor es vor aller Euphorie in Vergessenheit gerät:

Das 3. Deutzer Kastellfest findet am 25. und 26. Mai 2013 statt!

Der Römer-Blog wird mit Sicherheit wieder kurz vorher auf das Kastellfest hinweisen ...


Am 18.03.2013 von CULINAROMANA:
Ein besonderes Wochenende in Oerlinghausen

Am letzten Wochenende gab es etwas Besonderes: Ein kleines Treffen in Ärchäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen. Jürgen von der Caupona hatte das organisert. Samstag Abends waren dann noch einige Mitglieder der Chasurari, aber abends verblieben dann nur Jürgen und die Culina im Germanenhaus. Mit Feuer und reichlich Bier und Bratwurst haben wir uns warngehalten.

Fotos: Culina Romana


Der Park in der Abenddämmerung


Ankunft: Jürgen hat schon angefeuert!

Germanisches Stilleben

Der Rauch steht niedrig im Haus.

Innen ist es nun gut warm ...

... das Reetdach dampft!

Das war auch nötig, denn am nächsten Morgen lag Schnee!

Am 18.03.2013 von FLAVIUS:
Neues bei www.roemische-schmiede.de: Römisches Schwert vom Zugmantel-Kastell ist fertig

Nun ist mein Schwert aus dem 3. Jh.n.Chr. nach Vorlage vom Zugmantel-Kastell fertig. Da der tauschierte Riemenhalter vom Zugmantel sehr stark korrodiert war, musste ich mich an einem Vergleichsfund aus dem Vimose orientieren. Es gibt noch Kleinigkeiten die mich stören und die ich bei meinem nächsten Schwert anders machen werde.

... zu sehen auch auf der facebook-Seite der Römischen Schmiede .

Diese Rekonstruktion wird auch auf der 3. Internationalen Reenactment Messe IRM2013 zu sehen sein.


Am 15.03.2013 von QVINTVS:
Neues von der IRM: Die 54 Aussteller der 3. Internationalen Reenactmentmesse IRM2013

Jetzt ist es geschafft: Die Ausstellerliste der 3. Internationalen Reenactment-Messe IRM2013 im Archäologiepark Römische Villa Borg (20.+21. April 2013) ist weitgehend vollständig.

Mit den mittlerweile auf die stattliche Anzahl von 54 angewachsenen Ausstellern wird ein erfreulich breites Spektrum von der Steinzeit bis zur Neuzeit, von der Textilherstellung bis zur Schmiede, vom Teehaus bis zur Reitkunst abgedeckt.

Alle Innenräume und auch mindestens 2 Großzelte im Außenbereich sind voll ausgebucht - das Gelände der Villa Borg dürfte bei der IRM 2013 also schön gefüllt sein!

Am Rahmenprogramm wird zur Zeit noch gefeilt. Spruchreif ist bereits, daß die aktuelle Sonderausstellung "Zirkusbecher & Rippenschalen - Werkschau der Roman Glassmakers Mark Taylor & David Hill 1989-2012. Römisches Glas in der Villa Borg" während der Reenactment Messe geöffnet bleiben wird.

Auch an einer Lösung für die suboptimale ÖPNV-Anbindung der Villa Borg wird für die IRM2013 gearbeitet.

Als kleiner Vorgeschmack hier die komplette

Aussteller-Liste der IRM2013

AFAKTOR
Ammianus GbR - Verlag für historische Romane
Ancient Empires Reproductions
Archäopedi
Archäotechnik Crumbach
Archäotechnik textile Fläche
Arrigos
Ars Antiqua
Ars-Asta
Aulus Ledermanufaktur
Bikkel en Been
boumwerk.de
Bücherflohmarkt des Römischen Vicus
BunteTuche
Cavefelem Officina Nijswiller
Cezary Wyszynski
Eifelpfeil
Eporedos - Historische Reitkunst
Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim
Ex Otiis Forum Pro Negotiis
Freunde der Alten Geschichte der Universität Augsburg e.V.
Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen e.V.
FRISIUS-F
Goldgrubenkeramik
Grafen Shop
Grubenhaus
Historische Textiltechniken Kania & Ringenberg
Kourgane
Meister Knieriem
Mittelalter.Com / Saladins
Mittelalterkeramik
Perlenreplikate
Reenactment-Bedarf
Replik
Restaurierungswerkstatt der Bodendenkmalpflege des Landesdenkmalamtes des Saarlandes
Ricciacus Frënn ASBL - Förderverein Vicus Dalheim
romanglassmakers.de - Vertrieb der ROMAN GLASSMAKERS in Deutschland
Römische Keramik XAN-TST
Römische Schmiede OFFICINA FERRARIA AUXILII FLAVII MARCELLI
Schmuck-Atelier Darga
Schorsch der Schmied
Silberkram / WirWeben
Steel Mastery
Steinhorst Orthopädieschuhtechnik
Steinzeitwerkstatt
Steve Wagstaff
Swarog-Shop
Tillerman Beads
Verlag FEL!X AG
Vikingr-Kontor
Westernbedarf Halang
Wollstoff
Zeitenhandel
Zeitensprung

In den nächsten Wochen folgen noch ausführliche Informationen zum Programm und insbesondere zu den Vorträgen im Rahmenprogramm der IRM2013 auf der Webseite der Reenactment-Messe www.reenactmentmesse.de sowie der facebook-Veranstaltung der IRM2013


Am 12.03.2013 von QVINTVS:
Neues von der IRM: Über 50 Aussteller bei der 3. Internationalen Reenactmentmesse IRM2013

Nach vielen visuellen Eindrücken aus Frankreich (Danke an Stefan & Andrea!) fällt nun wieder unser Blick ins nicht minder schöne Saarland: Am 1. März endete ja die Anmeldefrist für die 3. Internationalen Reenactment-Messe IRM2013 im Archäologiepark Römische Villa Borg (20.+21. April 2013).

Noch sind ein paar Aussteller in der Bearbeitung, aber bereits jetzt sind gute 50 Aussteller auf der IRM-Ausstellerseite gelistet!

Damit setzt die Internationale Reenactmentmesse mit einem stetigen Anstieg der Aussteller ihren Erfolgskurs fort - und kratzt bereits an den Kapazitätsgrenzen der Villa Borg!

Ausführliche Informationen gibt es auf der Webseite der Reenactment-Messe www.reenactmentmesse.de sowie der facebook-Veranstaltung der IRM2013


Am 11.03.2013 von CULINAROMANA:
Reisebilder aus Südwest-Frankreich: Barzan - Moulin du Fa

1998 hatten wir diesem Ort an der Girondemündung bei Royan besucht. Bei den Resten einer Windmühle hatte man römische Reste gefunden. Es war ein Tempel, auf dem die Mühle stand. Doch je mehr man grub, desto mehr fand man! Man hatte eine ganze römische Stadt gefunden ... wahrscheinlich das antike Novioregnum. 2006 gab es an diesem Ort ein Museum mit Freilichtgelände

In der Nähe, am Ufer der Gironde wurde auch eine große römische Villa gefunden. Diese besaß ein Dach aus weißen Dachziegeln und die Bruchkante des Flusses hatte einige der römischen Wassereitungen der Villa freigelegt. Leider wurde auf dem Gelände der Villa im zweiten Weltkrieg eine Batterie des Atlantikwalles erreichtet. Auch die britischen Bombenangriffe auf diese Stellung trugen nicht gerade Verbesserung der Erhaltungssituation bei ...
Die Stadt Royan in der Nähe von Barzan war eine Festung des Atlantikwalles. Am 5. Januar 1945 wurde die Stadt von der RAF komplett zerstört.

Die Stadt war ein Handelszentrum, verkehrgünstig gelegen an der Girondemündung, sie hatte Anteil am römischen Seefernhandel um Spanien herum, Richtung Britannien und der Rheinmündung. Das Auftreten von germanischen Piraten während der Reichskrise störte diese Verbindungen empfindlich. Außerdem kam man um 200 n.Chr. mit einem Meeresspiegelanstieg rechnen.

Fotos: Culina Romana


Das Gelände der Grabung


Die Reste der Mühle


Mosaikreste

Modell eines Forumsgebäudes

Bunkeranlage Atlantikwall

Am 10.03.2013 von CULINAROMANA:
Reisebilder aus Südwest-Frankreich: Millau

In einem Tal inmitten einer grandiosen Landschaft liegt der kleine Ort Millau. Bekannt durch die Brücke der A 75, 2,5 km lang und 270 m hoch, die das Tal überspannt.

Aber der Ort ist auch unter den Namen La Graufesenque bekannt. Hier wurde im ersten Jahrhundert in riesigen Mengen Terra Sigillata hergestellt.

Aber warum wurde an einem solchen Ort diese riesigen Töpfereibetriebe errichtet?
Zu einen gab es an diesem Ort sehr guten Ton und aus dem Wäldern kam genügend Brennmaterial. Aber es ging auch um Verkehrsverbindungen. Das römische Gallien und natürlich auch Frankreich heute ist von einem sehr dichten Netz von Flüssen durchzogen. Über zahlreiche kleine Flüsse und Bäche konnte man mit Nachen und Kähnen Waren verschiffen, bis man zu den größeren Gewässern kam.

Die Tarn mündet in die Gironde und so kam man zum Atlantik. Oder die Waren wurde
ein Stück über Land transportiert, Richtung Rhone oder Mittelmeer.


Töpferstempel

Fotos: Culina Romana


Die Brücke und die grandiose Landschaft

TS zum Mitnehmen

Schon wieder TS

Mehr TS

Das Töpferviertel und die Berge

Siedlungsreste und das kleine Museum

Am 10.03.2013 von CULINAROMANA:
Reisebilder aus der Normandie: Vieux-la-Romaine

Hier ein paar Bilder, die vor sieben Jahren in der Normandie aufgenommen wurden - und genau, auch dort waren die Römer! Schon der Name des Ortes ist vielsagend: Das alte Römische.

Jedenfalls wurde hier eine römische Villa ausgegraben und konserviert.

Fotos: Culina Romana


Verschiedene Produkte der Normandie, der Schinken ist dem Vicus wohlbekannt.


Das Museumsgebäude

In Frankreich begann man mit
experimenteller Archäologie ...

Nachempfundene römische Fenstergitter

Ein Becken

Abfallentsorgung

Blick auf das Gelände

Mosaik

Vandalismus

Am 4.03.2013 von CULINAROMANA:
Reisebilder aus der Provence 2.1: Ein römisches Fischbecken

An der Küstenstraße von Fréjus nach Les Issambres befinden sich die Überreste eines Fischzuchtbeckens. Die dazugehörige römische Villa wurde wohl im Mittelalter abgetragen und irgendwelche noch vorhandenen Reste dann modern überbaut

Wir kennen solche Becken aus der Literatur, sie kamen in Italien während der späten Republik auf. Knapp unter des Wasserlinie kann man Mauerreste erkennen. Archäologische Untersuchungen brachten Reste von Bronzerohrsystemen an die Oberfläche. Dieses System aus mehreren Wasserbecken verfügte über ein ausgeklügeltes System am Zu- und Ableitungen und die Fische mit Frischwasser zu versorgen und Abwasser abzuleiten.

Und man muß für so ein Bauwerk natürlich über Opus Caementitium verfügen ...

Fotos: Culina Romana


Am 4.03.2013 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 28: Ein Spaziergang auf der Via Appia

An einem wunderschönen Sonntagsmorgen haben wir Rom über die Via Appia verlassen. Auf der antike Straßen waren nur Fußgänger und Fahrräder zugelassen.

Links und rechts an der Straße die Reste antiker Grabmonumente - und das reichlich - wie die Bilder zeigen ...


Ein Grabmal

Grabmal im Gegenlicht

Grab

Grab

Grab

Fußgänger am Sonntagmorgen

Grabmale

Eine Rekonstruktion

Die Orginalfahrbahn mit Ergänzungen aus dem 19. Jahrhundert

Grabmale

Grab

Grab

Grab

Grab

Grab

Grabmal und Germane

Mit Inschrift

 

Fotos: Culina Romana

 


Am 3.03.2013 von CULINAROMANA:
Grüße aus Rom, Teil 27: Die Porta Appia

Die Porta Appia, heute Porta San Sebastiano, ist eine der eindruckvollsten Befestigungsanlagen der aurelianischen Mauer. Dies ist natürlich bedingt durch die Wichtigkeit der Straßenverbindung, der Via Appia, die bis zum Adriahafen Brundisium führten. Bauherr war Appius Claudius Caecus, der Bauabschnitt von 312 v.Chr. führte zuerst bis Capua. Um 190 v.Chr. wurden sie dann bis Brindisi verlängert. Die Via Appia war die wichtigste Heer- und Handelsstraße in den Osten des Imperiums.

Wenigsten fünf Bauphasen sind an dieser Befestigung zu erkennen. Gut erkennbar ist in diesem Bereich der Mauer, daß ihre lichte Höhe glatt verdoppelt wurde. Dabei wurden jedoch die vom Fortifikatorischen her ungünstigen quadratischen Turmgrundrisse beibehalten. Hiebei zeigt sich, daß beim ersten Bauentwurf der Mauer unter Aurelian wohl nur zählte, schnell eine durchgehende Mauer zu errichten. Mit einer tatsächlichen Belagerung wurde nicht gerechnet, deshalb blieb die Mauerhöhe doch recht niedrig und man baute die schnell zu mauernden quadratischen Türme und keine halbrunden.

Weiterhin wurde später der Tordurchmesser verkleinert, die verbliebene Toröffnung erhielt ein Fallgitter. Eine der Bauphasen wird in die Regierungszeit des Kaisers Honorius datiert, wohl um das Jahr 402. Westgoten und Vandalen bedrohten in dieser Zeit die Haupstadt.

Ein weiterer Ausbau erfolgte wohl um 536 unter der Herrschaft Justinians. Sein Feldherr Belisar hat wohl die halbrunden Turmaufsätze bauen lassen und den unteren Teil der Tortürme mit in der Nähe reichlich vorhandenen Marmorblöcken verstärken lassen. So erinnert der oberer Teil der Mauern nun etwas an die Mauer von Konstantinopel.

 

Fotos: Culina Romana


Hier sieht man die Aufstockung der Mauern.


Detail der erkennbaren Bauphasen, unten die Mamorverstärkung


Ein Germane vor dem Tore ...

Die Mauerinnenseite, bemerkenswert sind die Arkaden.

Draufsicht auf die Mauer, die Zinnen wurden abgebrochen. Diese waren
am einfachsten zu entfernen
.

Halbrunder Turmaufsatz mit einer weiteren Verstärkung hinter dem Turm, erkennbar am unterschiedlichen Baumaterial

Am 1.03.2013 von QVINTVS:
Drei Jahre Römer-Blog

Drei Jahre ist er last, der Blog des Römischen Vicus. Was zunächst eher als internes Mitteilungsorgan konzipiert war, hat sich Dank fleißiger Beitragsschreiber insbesondere aus dem Vicus schnell zum breiter gefächerten Info-Magazin für die "Römer-Szene" entwickelt. Vielen Dank an alle Beteiligten an dieser Stelle!

 

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