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Frank Wiesenberg

Archivseite November 2024
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Willkommen beim
Römer-Blog des
RÖMISCHEN VICUS

Der Römer-Blog ist ein Teil des Projekts

www.roemischer-vicus.de

Neben dem kleinen "Blick hinter die Kulissen" sammeln sich im Römerblog einige interessante und auch ein paar kuriose oder lustige Notizen zu den Themen Römer, römisches Reenactment, Living History, Archäotechnik und experimentelle Archäologie an.

Das Römer-Jahr 2024 befindet sich auf der Zielgerade. Wir werden auch zum Ende der Saison hier möglichst breit gefächert verschiedene Aktionen vorzustellen, deswegen ... schaut öfter mal wieder rein!
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Am 30.11.2024 von QVINTVS:
Terminhinweis: 30. November / 1. Dezember 2024 - Forschungsprojekt zu kerngeformten Glas in der Römischen Glashütte der RömerWelt am caput limitis

Statt Neues aus der Römischen Glashütte: Bau eines XXL-Perlenofens, Teil 4 - der erste Test kann ich jetzt sogar diesen Terminhinweis veröffentlichen! Trotz winterlich-kalter Außentemperatur haben wir den fast fertigen Lehmofen auf seinem Bollerwagen aus dem Ausstellungsraum in der der RömerWelt am caput limitis gerollt und den Abhang hinunter zur Römischen Glashütte gefahren. Dort wurde die finale Schicht Lehm für den Kamin aufgebracht - und der Ofen direkt zum Trocknen angezündet. Wenig später zeigte das Thermometer bereits über 700 °C an und wir waren eigentlich zufrieden. Da testweise eine kleine Schmelzschale mit einem kobaltblauen Glasbrocken in den Ofen eingesetzt wurde haben wir den Ofen doch noch bis nach Sonnenuntergang gefeuert. Und das Ergebnis: genau 1.001 °C haben wir schon bei diesem Testbetrieb erreicht!

Das macht Mut, das für HEUTE und MORGEN (30. November und 1. Dezember 2024) geplante Forschungsprojekt zu kerngeformten Glas im Rahmen des Kurses "Kerngeformte Glasgefäße in der archäometrischen Forschung und im Experiment" der Ruhr-Universität Bochum durchzuführen. Obwohl die RömerWelt sich bereits in der Winterpause befindet ist das Projekt natürlich für Besucher offen!

Hier als Appetizer ein kleiner Videoclip auf facebook: https://www.facebook.com/share/r/1PTQntHxPu/


Am 27.11.2024 von QVINTVS:
Terminhinweis: 27. November 2024 - Vortrag von Frank Wiesenberg "FIAT LUX - zur Herstellung von Glasfenstern im 1. und 2. Jahrhundert" im LIMESEUM Ruffenhofen

Nach nunmehr 5 Jahren freue ich mich sehr, heute um 19:00 Uhr wieder einen Vortrag im LIMESEUM Ruffenhofen halten zu dürfen. Hier ein paar Infos dazu:

"Am kommenden Mittwoch 27.11.24 findet im LIMESEUM Ruffenhofen um 19:00 Uhr ein weiterer öffentlicher Vortrag statt. Frank Wiesenberg (Römerwelt Rheinbrohl), der sich viel mit experimenteller Archäologie und Glasbläserei beschäftigt, referiert zur Herstellung von römischem Fensterglas mit dem Titel: „Fiat lux. Zur Herstellung von Glasfenstern im 1. und 2. Jahrhundert“.

Seit sich Anton Kisa vor fast 115 Jahren mit römischem Fensterglas auseinandersetzte, ist viel über dessen Herstellung geschrieben worden. Der Begriff "gegossenes Fensterglas" hat sich für diese charakteristischen römischen Fundstücke manifestiert. Im Vortrag begibt sich Frank Wiesenberg auf Spurensuche an den römischen Originalen und stellt ein Verfahren vor, mit dem jetzt eine ganze Reihe von Fenstergläsern experimentell in einer nach römischem Vorbild rekonstruierten Glashütte hergestellt werden konnten. Über das Flachglas hinaus wird auch ein Streiflicht auf die nur kurz in Gebrauch befindlichen kuppelförmigen Fenstergläser der Antike geworfen. Frank Wiesenberg forscht seit vielen Jahren zur Glasherstellung und ist Geschäftsführer der Römerwelt in Rheinbrohl. Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden zugunsten des Fördervereins Römerpark Ruffenhofen e.V. sind erwünscht. "

Quelle: Limeseum über facebook


Am 25.11.2024 von QVINTVS:
Der Winterpausenfüller: Gläser in der LIZ-Vitrine der RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl

Die RömerWelt am caput limitis in Rheinbrohl ist nun in der Winterpause. Das heißt, für den regulären Besucherverkehr ist das Museum leider geschlossen, Gruppenbuchungen sind aber nach Absprache möglich.

Zum Saisonende 2024 musste die RömerWelt sich leider von den drei Tuffsteinkugeln in der LIZ-Vitrine (siehe RömerBlog-Eintrag vom 20.08.2024) trennen. Damit die Vitrine im Windfang der RömerWelt aber nicht leer stehen bleibt machen fünf selbst geblasene Glasgefäße dort den "Winterpausenfüller" - und weisen ganz nebenbei auf die Manuelle Glasfertigung als neuen Eintrag in die Repräsentative Liste der UNESCO des Kulturellen Erbes der Menschheit hin.

 

 

Rechtzeitig zur Saison soll natürlich wieder ein interessantes (neues?) Fundstück vom Limes in dieser Vitrine ausgestellt werden.

PS: Interessiert an ein oder zwei geblasenen "römischen" Glasgefäßen? Die RömerWelt hat zwar Winterpause, aber das Büro ist montags bis freitags in der Regel von 9:00 bis 12:00 Uhr besetzt ... und damit auch der Museumsshop. Dort gibt es ein kleines Sortiment von in der Römischen Glashütte geblasenen Gläsern.


Am 25.11.2024 von QVINTVS:
Neues bei den Limes-Cicerones: CALENDARIUM Dezember 2024

Das CALENDARIUM der Limes-Cicerones von Rheinland-Pfalz für den Dezember ist da. Aber viel ist nicht los am Limes ...

Das CALENDARIUM ist ein besonderer Service, den Rainer Rehse für die Limes-Cicerones von Rheinland-Pfalz schon seit einigen Jahren bietet. An dieser Stelle sei ganz herzlich dafür gedankt! Dieser monatlich erscheinende Terminkalender listet die Veranstaltung im rheinland-pfälzischen Teil des Obergermanisch-Raetischen Limes auf. Der Blick über den Tellerrand geht dabei sogar bis zur Saalburg in Hessen. Das CALENDARIUM wird zumeist monatlich per eMail verschickt.

Jetzt ist das CALENDARIUM für den nächsten Monat auch online auf der Webseite der Limes-Cicerones von Rheinland-Pfalz http://www.fuehrungen-am-limes.de verfügbar. Ein Ausschnitt ist direkt einsehbar, das ganze CALENDARIUM kann als PDF heruntergeladen werden.

 

Hier die Links:

Ausschnitt des CALENDARIUMS: http://www.fuehrungen-am-limes.de#calendarium

Download des CALENDARIUMS (PDF; dieser Link wechselt monatlich!): http://cicerones.liz-rlp.de/downloads/calendarium/2024/CALENDARIUM-2024-12.pdf

... gerne merken und weitersagen!


Am 24.11.2024 von QVINTVS:
Neues aus der Römischen Glashütte: Bau eines XXL-Perlenofens, Teil 3 - almost blown away

Immerhin war es heute warm und trocken, dafür richtig stürmisch. Aber da ich beim Bau des XXL-Perlenofens in der Römischen Glashütte der RömerWelt am caput limitis ziemlichen Zeitdruck habe musste der heutige Sonntag zum Ofenbautag erklärt werden. Nach dem Auftragen der ersten Lehmschicht wurde der Ofen kurz ausgebrannt. Dies soll den feuchten Ofen innen stabilisieren. Aufgrund der heftigen Windbösen wurden sowohl die Schüröffnung als auch das gegenüberliegende kleine Luftloch mit Lavabrocken verbarrikadiert. Obwohl die Schüröffnung im Windschatten lag was das Anzünden des Ofens nicht einfach. Aber er scheint schon jetzt gut zu ziehen! Nach Abkühlen konnte sogar noch eine zweite Lehmschicht aufgebracht werden, mit der zwei Arbeitsöffnungen geformt wurden. Sollte nichts Unerwartetes passieren kann morgen oder übermorgen (spätestens am Freitag) die Ofenkuppel samt Kamin hinzugefügt werden.

Wenn alles klappt und der Bollerwagen unter dem Gewicht nicht kapituliert kann am kommenden Wochenende (30. November und 1. Dezember 2024) das Forschungsprojekt zu kerngeformten Glas stattfinden!


Kurzes Ausbrennen zum Trocknen.


Die Nägel sind Platzhalter für diverse Temperaturmeßpunkte.

Eine große Arbeitsöffnung mit Werkzeugauflage ...

... und eine kleine Arbeitsöffnung seitlich.

Am 23.11.2024 von QVINTVS:
Das zweite "Ampel-Diatretglas" aus Köln - oder: ein original Kölsches Quasi-Diatretglas

Wie geil ist das denn...?!? Das war meine erste Reaktion, als ich erfahren habe, wie das diesjährige Sonderglas der Gaffel Kölsch Brauerei zur ART COLOGNE aussieht. Und ich finde es immer noch megageil!

Wie schon in den Vorjahren hatten Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) die Gelegenheit, einen Entwurf für eine Kölschstange der Brauerei Gaffel einzureichen. Dieses Jahr reichte Thea Hempel einen (wie ich meine) richtig genialen Entwurf ein, der nun in einer Sonderserie von 1.500 Exemparen erhältlich ist. Der Entwurf ist ein Zitat des wohl bekanntesten römischen Diatretglases, welches 1960 in Köln-Braunsfeld gefunden wurde. Dieses komplexe Glasgefäß weist drei Farbzonen auf einem farblosen Glaskörper auf. Das untere grüne Netzmuster und der darüberliegende gelbe Kragenrand haben so gut ihren Platz auf der zylindrischen Kölschstange eingenommen, dass der Bezug auf das römische Original gut erkennbar ist.

Die im Original aus griechischen Buchstaben bestehende Schriftzone hingegen entspricht (zum Glück für alle Nicht-Altgriechen!) nicht ganz dem Vorbild. Das "TRINKE, LEBE SCHÖN, IMMERDAR" wurde etwas abgekürzt zu "TRINKE LEBE SCHÖN". Das passt noch ganz gut auf eine Kölschstange und ist dem Verwendungszweck ja sehr angemessen!

Toll, dass und wie ein römisch-kölsches Original in die heutige Zeit transferiert wurde!

Ein kleiner Hinweis sei erlaubt: Im Gegensatz zum wahrscheinlich im Repräsentations- und Speisezimmer, dem triclinium, als Hängelampe genutzten römischen Glasobjekt darf und soll die Quasi-Diatretglas-Kölschstange natürlich zum Trinken genutzt werden. In dem Sinne: Prost!

 

Informationen zum Sonderglas: https://www.artcologne.de/fuer-besucher/events/preisverleihungen/gaffel-glas-design-award/

 


Am 22.11.2024 von QVINTVS:
Überreichung der Urkunde zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit "Knowledge, craft and skills of handmade glass production"

Gestern war es endlich soweit: Nachdem die UNESCO bereits am 6. Dezember 2023 die Manuelle Glasfertigung in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen hatte war nun zur feierlichen Überreichung der Urkunde in das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim geladen. Nach einem Grußwort von Dr. Christian Wulff, dem Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzenden des Fachkommitees Immaterielles Kulturerbe konnte die Leiterin der Glashütte Gernheim, Dr. Katrin Holthaus, die Urkunde von Harald Herrmann entgegennehmen. Wir gratulieren!

Auch die Römische Glashütte der RömerWelt am caput limitis möchte gerne ihren Beitrag zur Sichtbarkeit der Manuellen Glasfertigung beitragen. Wir freuen uns auf spannende Projekte und gute Zusammenarbeit mit den Glasmacherinnen und Glasmachern sowie weiteren mit der Glasverarbeitung zusammenhängenden Fachleuten, den Glashütten und Glasmanufakturen, den Glasfachschulen in Hadamar, Rheinbach und Zwiesel, den Museen und anderen Einrichtungen - im Sinne dieses Immateriellen Kulturerbes der Menschheit.

 


Am 20.11.2024 von QVINTVS:
Neues aus der Römischen Glashütte: Bau eines XXL-Perlenofens, Teil 2 - rolling home

Leider meint es der Wettergott nicht gut mit dem gerade im Bau befindlichen großen Perlenofen in der Römischen Glashütte der RömerWelt am caput limitis. Trotz ein paar Tagen Baupause ist der Lehm bei den aktuelle Außentemperaturen natürlich noch nicht tocken. Heute hatten wir dann ein bis dato einmaliges Feierabend-Projekt angesetzt: den rollenden Lehmofen. Um den noch nassen Ofenrohbau vor den drohenden Minusgraden (immerhin sind -4 °C im Mittelrheinta angesagtl!) zu schützen mussten wir ihn mit vereinten Kräften auf den museumseigenen Bollerwagen "Kurt" umsetzen und in einen der Ausstellungsräume verfrachten.

So richtig traue ich den Steher-Qualitäten der teils steinalten Luftreifen des Wägelchens nicht, deswegen wurde der Rahmen des Wagens sicherheitshalber mit Holzklötzen und Backsteinen unterfüttert. So konnte dann eine neue Schicht Lehm aufgetragen werden. Hier wurden auch zwei Leisten eingebettet, denen später eine tragende Funktion zukommt. Jetzt hat der Lehmofen wieder ein paar Tage Ruhe. Am Sonntag könnte es dann wieder mit Teil 3 des Ofenbaues weitergehen.

 


Am 19.11.2024 von MURPH:
Meine craticula

Nachdem in der RömerWelt am caput limitis bei einem der RömerStammtische zwei craticulae aus indischer Produktion mit Boden und Brennkammer versehen wurden wollte ich eine eigene craticula bauen. Wer noch nicht weiß um was es geht, bei einer craticula handelt es sich um einen pompejianischen Kochherd. In Anbetracht der Personen, die ich regelmäßig bekoche, verkleinerte ich die Maße auf 450 mm x 300 mm x 250 mm. So kann ich meinen kleinen, pompejianischen Herd bequem in einer Holzkiste verstauen und somit meine "Küche" transportieren und überall aufbauen. Nach zahlreichen Skizzen und einem Pappmodell besorgte ich mir Bleche und Nieten im Stahlhandel. Die benötigten Werkzeuge stellte Frank Wiesenberg in der Schmiede der RömerWelt zur Verfügung.

Zunächst galt es, die Bleche zuzuschneiden, zu entgraten und aus den verbliebenen Blechen Winkel abzukanten. Die Bohrungen zum Vernieten der Bleche und Winkel gingen leicht von der Hand. Das Vernieten selbst erforderte erst etwas Übung, gelang letztendlich natürlich doch. Jetzt kam der eigentlich schwere Teil, zumindest für mich; ich bin Schreiner, kein Schmied. Es wurden zwei gleiche Schienen aus Rundstahl benötigt, auf denen die Querriegel, ebenfalls aus Rundstahl gefertigt, verschoben werden können. Die Schienen wurden am Korpus des Herdes vernietet und die Querriegel, versehen mit Ösen auf beiden Seiten, kamen auf die Schienen. Nicht perfekt, aber sie funktionieren. Der für mich schwierigste Teil, große Stahlringe für die Töpfe, stand als letzte Aufgabe auf dem Plan. Einige Stammtische später ging es dann weiter. Zunächst musste ich mehrere Anläufe starten um etwas "Ringartiges" zu bewerkstelligen. Mit reichlich Hilfe der anderen Stammtischteilnehmer gelangen dennoch zwei leidlich gute, nicht zu schlimme Ringe in den Durchmessern 160 mm und 140 mm. Ein Niet verbindet nun die beiden Ringe und vier weitere Niete halten die Ringe nun stabil innerhalb der craticula.

Um jetzt einen gewissen Rostschutz zu erreichen habe ich die gesamte craticula geölt und mit einem Gasbrenner erhitzt. Weiterer Rostschutz ergibt sich durch regelmäßiges Einölen im heißen Zustand.

Next Stop: Kochen auf dem eigenen, pompejianischen Herd.


Am 19.11.2024 von QVINTVS:
Die Wedgwood Portland Vase

Die heutzutage im British Museum ausgestellte "Portland Vase" ist ein vieldiskutiertes Highlight der römischen Glasmacher-Kunst. Insbesondere ihre Datierung in das späte 1. Jahrhundert VOR Christus wirft viele Fragen bezüglich ihrer Herstellung auf. Viel ist über die Portland Vase geschrieben worden, sogar ihre Zerstörung und ihre Restaurierung war Gegenstand von Fachbüchern. Und natürlich hat sie zu Nachahmungen angeregt.

Schon im 18. Jahrhundert gelang Josiah Wedgwood eine Nachahmung der damals noch (aufgrund ihres damaligen Eigentümers) "Barberini Vase" genannten Kunstobjektes, die außergewöhnliche Qualität und ein ganz außergewöhnliches Material hatte: die sogenannte Jasperware. Er hatte das Glück, dieses Objekt drei Jahre lang in allen Details studieren zu können. Im September 1789 konnte er dann seine keramische Interpretation des römischen Glasobjektes präsentieren.

Für weitere Informationen sei auf die Webseite der Firma Wedgwood verwiesen, wo es sogar ein paar Kurzvideos von der Herstellung zu sehen gibt:
https://www.wedgwood.com/en-gb/collections/prestige/portland-vase

Das Tolle: Die 1759 gegründete Firma Wedgwood fertigt noch heute diese Nachahmungen der Portland Vase! Allerdings nur auf Bestellung - und nicht im kobaltblauen Farbton des römischen Originals, sondern aktuell entweder im (für Wedgwood typischen) Himmelblau/Weiß oder in Schwarz/Weiß. Oder nicht ganz geschmackssicher sogar vergoldet.

Seit mehr als 15 Jahren hatte ich den Wunsch, eine "kobaltblaue" Wedgwood-Portland Vase in Händen halten zu können. Natürlich sollte es keine aus der aktuellen Produktion sein, sondern eine "schöne alte". Gerade die bis etwa 1910 gefertigte Farbvariante in 7" Größe hatte es mir angetan. Wenn, dann sollte es genau das sein. Natürlich ist so etwas auf dem Kontinent nicht einfach aufzutreiben, aber auf der britischen Insel ist die Chance schon größer.

Nun ist es endlich so weit. Nach ein paar bürokratiebedingten Widrigkeiten konnte ich heute meine Portland Vase beim Zoll auslösen. Und was soll ich sagen? Ich bin überwältigt! Natürlich ist es kein Glas, sondern Feinkeramik - aber die seidenmatte Haptik und die feinen Details sind schon toll!

Ach ja, diese Nachahmung wäre auch ein schönes Highlight einer kleinen Sonderausstellung zu Kopien und Nachahmungen antiker Glasgefäße. Wie gut, dass demnächst ein Raum für Sonderausstellungen an die RömerWelt am caput limitis angebaut wird.


Am 19.11.2024 von QVINTVS:
Die kleine "Rippenurne" oder "Rippenkugelflasche" - römisch oder nicht römisch?

Tja, was steht da nun vor mir auf dem Tisch? Man könnte es Rippenkugelflasche oder auch Rippenurne nennen. Aber das ist ja nicht die Kernfrage, sondern: römisch oder nicht römisch?

Provenienz und Fundumstände sind (leider mal wieder...) unklar. Somit bleibt nur die Suche nach Indizien. Was haben wir denn?

- Ein kugelförmiges Gefäß mit umgelegtem Rand und Rippenzier im Bereich des größten (Bauch-)Umfangs.
- Blaugrünes, sehr dünnes Glas mit nur wenig von oberflächlicher Verwitterung angegriffenen Zonen.
- Das knapp 9 cm breite Gefäß ist sehr leicht (wie gesagt: sehr dünnwandig!).
- Der Rand ist nach innen umgelegt.
- Die Rippenzier ist höchstwahrscheinlich durch Einblasen in eine korbähnliche Form entstanden.
- Am Boden ist - falls überhaupt (!) - nur der Hauch einer Heftnarbe zu sehen.
- Eine Zone mit einer Ansammlung von kleinen Luftblasen ist im Glas zu sehen, ansonsten ist es annähernd blasenfrei.
- Nahe des Bodens ist eine große, flachgedrückte Luftblase.
- Das Gefäß ist nicht ganz symmetrisch, eher etwas schief.
- Der Übergang zwischen Körper und Gefäßnacken ist leicht wellig (wohl leicht überhitzt beim Umlegen des Randes).

Exakte Parallelen fallen mir auf Anhieb nicht ein. Aber im VERULAMIUM-Museum (Saint Albans) befindet sich eine etwas größere gerippte Urne. Deren Rippen sind wohl eingekniffen, auch stimmt der Übergang von Körper zum Gefäßnacken nicht hiermit überein. Trotzdem ist es formal doch eine Parallele.

Ich halte eine römische Datierung nicht für ausgeschlossen, sondern tendiere aufgrund einiger der oben geschilderten Beobachtungen sogar dazu. Vielleicht ergibt eine chemische Analyse demnächst mehr.


Am 19.11.2024 von QVINTVS:
Neu in der Werkzeugkiste: eine schöne "römische" Schmiedezange

In den letzten Wochen hat sich mein Schmiedewerkzeug-Fundus deutlich vergrößert. Hervorheben möchte ich den Neuzugang, der heute per DHL-Paket ankam. Diese stabile und trotzdem handliche Schmiedezange passt prima, wenn wir in der Schmiedewerkstatt der RömerWelt am caput limitis bei Thementagen "römisch" schmieden! Aber so gut, wie die mir in der Hand liegt, wird sie sicher schon bei einem der nächsten RömerStammtische eingesetzt.


Am 19.11.2024 von QVINTVS:
Neu in der Werkzeugkiste: Doppelaxt ... zum Mühlenschärfen?

Endlich kam ein altes Werkzeug in den Fundus, nach dem ich schon länger gesucht hatte. Diese Doppelaxt ist von der Kopfform nun wirklich nicht zum Holzhacken geeignet, aber wohl bestens zum Schärfen der Basaltmühlen der RömerWelt am caput limitis! Im letzten Jahr durfte ich das selber einmal mit dem Werkzeug des Erbauers des Mühlenbauers Kuno Menchen ausprobieren. Das war zwar sehr kraftzehrend, aber es ließ sich tatsächlich auch als "Ungelernter" bewerkstelligen. Nur verfügte die RömerWelt bislang nicht über ein geeignetes Werkzeug. Gezahnte Steinmetzwerkzeuge ja, aber eben nicht etwas in dieser Gewichts- und Größenklasse mit glatter Schneide.

Der Kopf dieses mutmaßlichen Steinmetz- bzw. Mühlenhauer-Werkzeuges ist recht grob geschmiedet, aber die Flankenwinkel und das Gewicht passen für den angepeilten Zweck. Natürlich müssen die Schneiden etwas nachgearbeitet werden. Und natürlich ist der aktuell noch verbaute Stiel viel zu kurz. Aber das ist ja lösbar ...der nächste RömerStammtisch kommt bestimmt. Und die kleine, fast täglich bei den Führungen genutzte Handmühle ist sicherlich ein prima Testkandidat. Die kann ein wenig Zuwendung sicherlich gebrauchen.


Am 18.11.2024 von QVINTVS:
Neues aus der Römischen Glashütte: Bau eines XXL-Perlenofens, Teil 1

Auch in der Winterpause ist man in der Römischen Glashütte in der RömerWelt am caput limitis nicht untätig. Während des letzten RömerStammtisches und des darauffolgenden Sonntages wurde trotz des kalten Wetters fleißig Lehm geknetet und ehrenamtlich Lehmofen gebaut. Aktuell soll ein "XXL-Perlenofen" entstehen. Wozu? Das verrate ich demnächst ... falls alles klappt. Am Wochenende sind wir immerhin fast halbfertig geworden. Aber da der Lehm trotz Zwischenfeuern nicht so richtig trocknen mochte musste eine Baupause eingelegt werden.

Leider scheint das Wetter nun garn nicht mit den Planungen mitzuspielen. Der nun folgende Wintereinbruch mit Minustemperaturen war meinerseits nicht geplant! Deswegen kann auch nicht weitergebaut werden. Stattdessen muss der noch feuchte Ofen vor Frost geschützt werden. Schauen wir einmal, wie wir das hinbekommen ...



Am 17.11.2024 von QVINTVS:
Terminhinweis: 23. November 2024 - Vortrag von Mario Becker "Limestürme, Tempel, Paläste – Rekonstruktionen in der Archäologie" in der RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl

Es freut mich persönlich ganz besonders, an dieser Stelle wieder auf einen Vortrag von Mario Becker im Vortragsraum der RömerWelt am caput limitis hinweisen zu dürfen. Das Vortragsthema "Limestürme, Tempel, Paläste – Rekonstruktionen in der Archäologie" dürfte einen besonderen Bezug zur RömerWelt haben ... darauf bin ich sehr gespannt!

 

"Pressemitteilung

Vortrag mit Mario Becker: "Limestürme, Tempel, Paläste – Rekonstruktionen in der Archäologie"

Samstag, 23. November 2024 -17:00 Uhr

Auch in diesem Herbst gastiert Mario Becker wieder in der RömerWelt und hat am Samstag (!), 23. November ein neues Thema im Gepäck. Der Vortrag zeigt eine Auswahl an rekonstruierten antiken Bauten - die Bandbreite bewegt sich zwischen Vorgeschichte und Frühmittelalter, ein Schwerpunkt liegt auf den römischen Beispielen. Hier wird besonderer Wert auf die Qualität und Realität der Rekonstruktionen gelegt, die geografische Ausdehnung bewegt sich zwischen Orient und Britannien, der Kaukasusregion und der iberischen Halbinsel. Begleitet werden die Erläuterungen von Mario Becker (EOS Studienreisen) durch zahlreiche Fotos, die den ca. einstündigen Vortrag auflockern und aufwerten. Der Vortrag findet im Veranstaltungsraum des Museums statt. Beginn ist um 17.00 Uhr.

Der Vortrag findet im Veranstaltungsraum des Museums statt. Die Herbstvorträge mit Mario Becker sind seit über 10 Jahren eine feste Institution im Veranstaltungskalender der RömerWelt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Eintritt ist frei! Wir freuen uns jedoch über eine Spende für die Museumsarbeit!"

Kontakt:
RömerWelt am caput limitis - Arienheller 1 - 56598 Rheinbrohl
Tel. 02635 921866 - info@roemer-welt.de - www.roemer-welt.de
www.facebook.com/caputlimitis - Instagram: @roemerwelt_rheinbrohl

Quelle: Webseite der RömerWelt


Am 13.11.2024 von QVINTVS:
Terminhinweis: 16. November 2024, 18:00 - Vortrag / Reisebericht "Roman Britain part 2 - Per Feuerwehr von Bignor bis Saint Albans (Verulamium)" in der RömerWelt am caput limitis

 

An dieser Stelle eine Terminerinnerung: Nachdem uns der erste Teil der diesjährigen Vortragsreihe in der RömerWelt am caput limitis von Canterbury bis nach Dorchester geführt hat folgt nun endlich der Nachhol-Termin für den zweiten Teil: Die RömerWelt lädt ein zum Reisebericht "Roman Britain part 2 - Per Feuerwehr von Bignor bis Saint Albans (Verulamium)" am Samstag, den 16. November 2024 um 18:00 Uhr.

Keine Sorge, es wird kein "Standard-Reisebericht". Und auch kein einfach an die Wand projizierter römischer Fundkatalog. Die Idee ist, mal meine England-Römermuseums-Touren allgemein gut verdaulich und doch fachlich aufschlussreich aufzuarbeiten. Auf der Insel gab und gibt es doch tolles und außergewöhnliches Römisches zu sehen ... und die Bandbreite an Museumspräsentationen ist dort riesig ... und auf den Touren sind ja immer lustige oder kuriose Sachen passiert, was nicht zuletzt an der Wahl meiner automobilen Fortbewegungsmittel liegt ... das wird doch eine interessante Mischung geben. Ich hoffe, dass mir das auch beim zweiten Teil sowohl kurzweilig-unterhaltend, als auch informativ gelingt. Schauen wir mal!

Der etwa 90minütige Vortrag im Vortragsraum des Museums ist kostenfrei.

PS: Dieser Vortrag wird von der Deutschen Limeskommission als Fortbildung für die Limes-Cicerones anerkannt.


Am 12.11.2024 von QVINTVS:
Noch ein neuer Bogen beim Historischen Bogenschießen des Römischen Vicus

Nach dem Erwerb des gebrauchten (aber neuwertigen!) hunnischen Bogens aus der Werkstatt von Csaba Grozer (siehe RömerBlog-Beitrag vom 26.10.2024) hatte ich dummerweise noch kurz auf dessen Webseite http://www.grozerarchery.com geschaut. Dort habe ich dann wiederum dummerweise entdeckt, dass endlich assyrische Bögen lieferbar sind! Darauf hatte ich von 2005 bis 2007 vergeblich gewartet - und das Ganze mittlerweile etwas aus den Augen verloren. Da mir der hunnische Bogen in der Version "Biocomposite" sehr gut gefiel habe ich nun einen assyrischen Bogen in genau dieser Ausführung ins Auge gefasst. Eigentlich sogar auf den ersten Blick schockverliebt. Und jetzt ist er endlich nach längerem Versand da!

Am letzten Sonntag konnten die nun drei neuen Bögen endlich auf der Bogenschießbahn der RömerWelt am caput limitis ausprobiert werden. Es hat sich gelohnt! Das hat Spaß gemacht! Und insbesondere die beiden neuen Grozer-Bögen sind toll!! Gerade bei dem Assyrischen hat sich das Warten echt gelohnt. Den werde ich nicht mehr hergeben.


 


Grozer Assyrian Biocomposite, 45 lb bei 28" Auszug


Grozer Assyrian Biocomposite, 45 lb bei 28" Auszug

Weitere Infos siehe http://www.roemischer-vicus.de/p_bogenschiessen.htm

Auch in der nächsten Saison werden diese Bögen primär die Thementage "Historisches Bogenschießen" in der RömerWelt am caput limitis bereichern. Bis dahin haben sie erst einmal Pause ... oder vielleicht doch nicht?!? Beim nächsten RömerStammtisch am 16. November 2024 könnte man sie ja noch einmal auspacken ...


Am 7.11.2024 von QVINTVS:
Literaturtipp: Handbuch der römischen Alterthümer. Zur vollständigen Kenntnis der Sitten und Gewohnheiten der Römer und zum leichteren Verständnis der lateinischen Klassiker, durch Erklärung der vornehmen Worte und Redensarten, die aus den Sitten und Gebräuchen erläutert werden müssen, entworfen von Alexander Adam, Rektor auf der hohen Schule zu Edinburgh

Wie man anhand des etwas sperrigen Titels und des Berufsstandes des Autors annehmen kann reflektiert dieses Werk nicht ganz den heutigen Kenntnis- und Forschungsstand der Klassischen Archäologie. Aber im Jahre 1818 war es bestimmt up-to-date!

Manchmal ist auch in der Archäologie der Blick in den Rückspiegel nicht nur forschungsgeschichtlich interessant. Mich persönlich reizen alte Bücher ja fast immer - und bei diesem Angebot konnte ich einfach nicht widerstehen. Der Erhaltungszustand des mittlerweile über 200 Jahre alten zweibändigen Werkes ist angesichts der Wirren der Zeitgeschichte ziemlich gut. Es macht Spaß, darin (vorsichtig!) zu blättern und ehrfurchtsvoll die elf "Kupfertafeln" zu bestaunen.

Wer auch immer die Möglichkeit und Zeit hat: Schaut in Bücher - neu UND alt! Es lohnt sich!!!

 

PS: Natürlich ist das jetzt auch im Literaturarchiv des Römischen Vicus, siehe http://www.roemischer-vicus.de/p_literatur.htm


Am 6.11.2024 von QVINTVS:
Terminhinweis: 16. November 2024 - 26. RömerStammtisch mit "Offener Werkstatt" in der RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl - mit Vortrag / Reisebericht "Roman Britain part 2 - Per Feuerwehr von Bignor bis Saint Albans (Verulamium)"

Am übernächsten Samstag (16. November 2024) treffen wir uns zum vorletzten RömerStammtisch mit "Offener Werkstatt" in der RömerWelt am caput limitis - in diesem Jahr. Da noch ein Glasprojekt in diesem Jahr ansteht wird wohl meinerseits wieder Lehm für einen "Perlenofen-XXL" geknetet und hoffentlich direkt verarbeitet. Ob Zeit und Wetter auch einen Probelauf ermöglichen werden? Wir werden sehen. Die Schmiede wird sicherlich auch angeheizt werden. Und natürlich gibt es wieder Gelegenheit zum informellen Römer-Smalltalk geben.

Ausnahmsweise soll dieser RömerStammtisch nicht wir üblich an der lodernden Feuerschale enden, denn mit dem Vortrag / Reisebericht "Roman Britain part 2 - Per Feuerwehr von Bignor bis Saint Albans (Verulamium)" wird es ab 18:00 Uhr noch einmal richtig interessant im Vortragsraum der RömerWelt. Der Vortrag ist natürlich offen für alle Interessierte!

 

"Die Termine der nächsten Römer-Stammtische 2024

 


Wir freuen uns auf die nächsten „RömerStammtische mit offener Werkstatt“ am Samstag, 16. November 2024 und 7. Dezember 2024, jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr.

Der Stammtisch soll als Treffpunkt und zum Informationsaustausch für Römer-Interessierte dienen. Ebenso ergibt sich dabei bei Interesse die Möglichkeit, einige Replikate römischer Objekte selber herzustellen. Dafür bieten die Werkstätten des Erlebnismuseums zahlreiche Möglichkeiten, die sich nicht nur auf Metallbearbeitung, wie Schmieden und Buntmetallguss, sowie Stein- und Holzbearbeitung beschränken müssen. Projekte mit Ton, Textilien, Leder, Glas, Knochen und Horn sind ebenfalls realisierbar. Hierfür bietet die RömerWelt nicht nur die Infrastruktur, sondern kann gegebenenfalls auch mit einer fachlichen Anleitung dienen, die im Idealfall sowohl die handwerklichen als auch die archäologischen Grundlagen abdeckt.

Bei Interesse an einer Teilnahme bitten wir um eine kurze Information an info@roemer-welt.de oder Tel. 02635-921866. Eine spontane Teilnahme ist dennoch möglich.

Infos über den RömerStammtisch zum Download: http://roemer-blog.de/downloads/downloads2023/RoemerWelt/RoemerStammtisch-Allgemeine-Infos.pdf


Am 6.11.2024 von QVINTVS:
Der letzte Keramikbrand für dieses Jahr

Die letzten römischen Öllampen und selbstgetöpferten Gefäße sind nun gebrannt - und auch größtenteils an die Künstlerinnen und Künstler ausgeliefert. Alle Trockenkörbe sind jetzt leer und mein elektrsicher Töpferofen ist auch bereits in den Winterschlaf übergegangen.

Nur die Nachzügler, die leider nicht (entgegen der ursprünglichen Planung) in einem richtigen holzbefeuerten "römischen" Töpferofen gebrannt werden konnten, stehen noch in der RömerWelt am caput limitis. Sie werden aber spätestens beim nächsten RömerStammtisch am 16. November 2024 überreicht.

Apropos ... zum RömerStammtisch fehlt ja noch die Info hier im RömerBlog ... kommt sofort!

 


Am 4.11.2024 von QVINTVS:
MiQua...opJöck! - demnächst auch für Römer!

Das ist doch mal eine richtig gute Idee! Da die Eröffnung des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln (zuvor als Archäologische Zone in Köln bekannt) leider noch länger auf sich warten lässt hat das Museumsteam mit dem Projekt "MiQua...op Jöck!" etwas vorgestellt, womit die Ausstellungsthemen bereits vorab zum Beispiel in Schulen gebracht werden können. Aktuell sind bereits zwei Museumskoffer (eher rollbare Musuemsschränke) zu den Themen "Stadt im Mittelalter" und "Jüdisches Leben in Deutschland" im Angebot. Die clever gestalteten aufklappbaren Möbelstücke enthalten viele konventionelle museumspädagogische Materialien, aber auch digitale Interaktiv-Angebote.

Vor kurzem stellten Dr. Jens Scholten und Samantha Bornheim bei der Tagung des LVR-Lenkungskreises Niedergermanischer Limes das aktuelle Projekt zum römischen MiQua...op Jöck!-Koffer vor.

Ich freue mich jetzt schon, das schnieke Teil bei der Saisoneröffnung der RömerWelt am caput limitis am 16. März 2025 begrüßen zu dürfen!

PS: Zum digitalen Ergänzungsangebot dieses Mega-Museumskoffers durfte ich auch einen kleinen Beitrag leisten ...

 

Informationen zum Angebot MiQua...op Jöck!: https://miqua.blog/miqua-op-jock/

 


Am 3.11.2024 von QVINTVS:
Backwahn in der RömerWelt

Gestern gab es einen außerplanmäßigen Backtag in der römsichen Backstube der RömerWelt am caput limitis. Hier hatten die Teilnehmerinnen und -Teilnehmer des Kurses "Essen und Trinken in der römischen Provinz" von Dr. Tünde Kaszab-Olschewski (Archäologisches Institut der Universität zu Köln) die Möglichkeit, einmal selber Teig vorzubereiten, zu kneten und zu backen. Natürlich wurde dazu Moretum frisch zubereitet.

Murph und haben das Vorhaben um weitere Brotkreationen erweitert und um die legendäre RömerWeltWurst sowie eine feine Linsensuppe bereichert. So hatten wir ein gutes Dutzend Brote mit (mindestens) vier Teigrezepturen. Geschmeckt haben alle Varianten! Mein ganz persönlicher Favorit ist aber mein Dinkel-Weizen-Mischbrot mit eingebackenen Speckwürfeln. Eine der leckersten Arten, original Südtiroler Speck zu genießen!

 

 

 

Fotos: Murph


Am 2.11.2024 von QVINTVS:
Bau einer Latrine in der RömerWelt am caput limitis - Teil 4: der Rest des Backsteinsockels

Wie bereits angekündigt (siehe RömerBlog-Beitrag vom 11.10.2024) soll die RömerWelt eine Latrine bekommen. Schon während der Spendenaufruf auf der Plattform www.heimatleben.de der Sparkasse läuft haben wir das gute Wetter und die Motivation vieler ehrenamtlicher Hände genutzt und schon einmal mit dem Bau des gemauerten Sockels während des RömerStammtisches am 12.10.2024 begonnen.

Gestern konnte die noch bestehende Lücke im Sockel der Zwischenwand zur Glashütte geschlossen werden. Um das Muster des Mauerwerks etwas aufzulocken haben wir diesen Bereich mit einem sogenannten Fischgrät-Muster gemauert. Danach war das Gießen der Fäkalienrinne an der Reihe. Bis zum Einbruch der Dämmerung waren wir mit diesem Abschnitt fertig. Feierabend-Radler und Bratwurst waren dann wohlverdient! Zum Bogenschießen sind wir dann leider nicht mehr gekommen - beim nächsten Mal dann.

Und wir freuen uns schon so richtig auf das Setzen der schweren Sitzsteine im nächsten Bauabschnitt. Diese Sandsteinblöcke mit schlüsselloch-förmigen Ausschnitt sind ziemlich dick und unhandlich, aber charakteristisch für römische Latrinen. Wenn das geschafft ist sieht man schon, was wir da bauen ...

 


Foto: Murph

 

 

Bitte helft mit, dass wir eine SCHÖNE Latrine in der RömerWelt errichten können!

Projektbeschreibung:

Neben den Badeanlagen haben auch die Latrinen entscheidend zum Hygienestandard der römischen Antike gehört. Als feste Anlagen mit Wasserspülung waren die Latrinen nicht nur Bedürfnisanstalten, sondern auch Teil des gesellschaftlichen Lebens, in dem man wohl gerne "Geschäfte" erledigte.

Einen solchen Ort möchte die RömerWelt am caput limitis ihren Besuchern demnächst im vorbildgetreuen Maßstab zeigen. Hierfür soll eine Latrine mit Wasser- und Abwasserrinne erbaut werden. Drei oder vier über der Abwasserrinne befindliche Sitzsteine erlauben die Erledigung des höchst menschlichen Geschäftes. Über einem Ziegelsockel werden mit Kalkputz versehende Wände errichtet. Fenster geben den Blick auf die Schmiedewerkstatt und die Glashütte frei. Diese Fenster sollen mit originalgetreuen Fensterscheiben und Vergitterung versehen werden. Diese werden in den benachbarten Werkstätten hergestellt. Über der Latrine entsteht durch die Holzverkleidung ein kleiner Lagerraum.

Link zum Projekt-Spendenaufruf auf der Spendenplattform www.heimatleben.de der Sparkasse: https://www.heimatleben.de/project/bau-einer-latrine-in-der-roemerwelt-am-caput-limitis

Wenn das Wetter es zulässt werden wir demnächst wieder an der Latrine bauen. Die Fortsetzung folgt im RömerBlog!


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